Bodybuilder werden mit Slogans wie „No pain, no gain“ (Ohne Schmerz kein Erfolg) und „Es muss brennen um zu wachsen“ bombardiert. Inspirierende Filme wie die Rocky Filme bestätigen das Konzept, dass man nicht hart genug trainieren kann und dass mehr besser ist. Diese Trainingsphilosophie ist für die Beliebtheit von „Boot Camp“ Trainingseinheiten und Fitnessherausforderungen wie den „United States Secret Service 10 Minuten einarmiges Kugelhantelreißen Test“ verantwortlich, die Menschen bis an ihre absoluten Grenzen belasten. Ist ein Training bis zum Punkt des Muskelversagens für eine maximale Fitness notwendig und ist diese Art des Trainings sicher und unbedenklich?
Jeffrey Willardson und Kollegen von der Eastern Illinois University in Charleston haben herausgefunden, dass ein Training bis zum Punkt des Muskelversagens bezüglich der Verbesserung der Muskelausdauer nicht effektiver als ein Programm mit einer festgelegten Anzahl von Sätzen und Wiederholungen war.
Die Muskelspannung und die Zeit unter Spannung sind zwei für den Aufbau von Muskelmasse und Kraft entscheidende Faktoren. Ein Training bis zum Muskelversagen reduziert die Muskelspannung bis zu einem Punkt, ab dem zusätzliche Arbeit keinen weiteren Vorteil mehr mit sich bringt. Ein Training bis zum Muskelversagen kann gefährlich und sogar tödlich sein, da es Muskelgewebe zerstört. Dieser Zustand, der auch als Rhabdomyolyse bezeichnet wird, resultiert in einer Ausschüttung von Muskelbestandteilen in den Blutkreislauf, welche ein Nierenversagen verursachen kann. Die Beliebtheit von Training bis zum Punkt des Muskelversagens hat in den Vereinigten Staaten eine Miniepedemie von Rhabdomyolyse ausgelöst.
(International Journal Sports Physiology Performance, 3: 279-293, 2008)