Die meisten Eisbehandlungen nach dem Training besitzen bei einigen Werfern, Bodybuildern und anderen Sportlern, die einzelne Muskelgruppen bis an ihre Grenzen belasten, einen rituellen Charakter.
Verzögert einsetzender Muskelkater (DOMS, delayed onset muscle soreness) wird durch Muskelbeschädigung, die während dem Training auftreten, und von Entzündungen ausgelöst. Eine Eisbehandlung nach dem Training – so die Theorie – soll die Entzündung reduzieren und die Regeneration beschleunigen.
Britische Forscher haben herausgefunden, dass Eis keinen Einfluss auf den Muskelkater nach dem Training oder auf Marker für Muskelentzündungen hat. Sie verursachten starken Muskelkater durch ein hochintensives exzentrisches Training (Negativwiederholungen) und tauchten das trainierte Bein anschließend dreimal für je eine Minute in kaltes (33,8 Grad Fahrenheit / 1 Grad Celsius) oder lauwarmes (75,2 Grad Fahrenheit / 24 Grad Celsius) Wasser. Die Eistherapie hatte keine Auswirkung auf den Muskelschmerz, die Schwellung, die Beinkraft (einbeiniges Hüpfen über eine bestimmte Distanz), maximale isometrische Kraft oder Kreatinkinase (ein Bluttest, der verwendet wird um den Grad der Muskelbeschädigungen zu bestimmen). Die Autoren der Studie schlossen hieraus, dass eine Eisbehandlung nach intensivem Training die Regeneration wahrscheinlich nicht fördert.
Es ist jedoch möglich, dass drei einminütige Eisbehandlungen zu kurz waren, um die Entzündung nach dem Training zu reduzieren.
(British Journal of Sports Medicine, im Druck, online veröffentlicht, 29. Jan. 2007)