Angiotensin konvertierende Enzyme (ACE) sind eine wichtiger bestimmender Faktor für die Ausdauerkapazität. Olympische Ausdauersportler verfügen über eine Variante des ACE Gens, welche die Aktivität dieser Enzyme reduziert. Das Renin-Angiotensin-Aldosteron System reguliert den Blutdruck und den Flüssigkeitshaushalt des Körpers. Mit der Hilfe von ACE produziert dieses System eine Chemikalie namens Angiotensin II, welche die Adern verengt und den Blutdruck erhöht. Medikamente, die als ACE Hemmer bezeichnet werden (z.B. Vasotec, Accupril, Lisinopril und Lotensin) blockieren die Wirkung von ACE und senken so den Blutdruck.
Eine Literaturrecherche der University of British Columbia spekulierte, dass ACE Hemmer die Aktion des ACE Gens bei weltklasse Ausdauersportlern nachahmen und so die sportliche Leistungsfähigkeit steigern könnten. Zurzeit gibt es jedoch nur wenige Hinweise darauf, dass ACE Hemmer die Ausdauer steigern oder dieselben Vorzüge wie gute Gene liefern könnten. Die Literaturrecherche wirft eine gute Frage auf: Können wir eine weniger als optimale genetische Veranlagung mit Hilfe von Medikamenten, Training oder Ernährung ausgleichen?
(Sports Medicine, 38: 1065-1079, 2008)