Vor zwanzig Jahren entdeckten Wissenschaftler in Großbritannien, dass Männer, die an der Themse lebten, eine geringere Spermienzahl aufwiesen, als Männer, die vor dem zweiten Weltkrieg dort lebten. Der chemische Abfluss aus Landwirtschaft und Industrie enthält Chemikalien, welche die reproduktiven Hormone beeinträchtigen, die für die Kontrolle der Spermienproduktion verantwortlich sind. Seit damals haben Wissenschaftler synthetische Chemikalien, die mit den menschlichen Hormonrezeptoren interagieren und die Gesundheit beeinflussen, in vielen gewöhnlichen Haushaltsprodukten gefunden. Diese endokrinen Störstoffe werden mit Fortpflanzungsproblemen, Krebs und Geburtsdefekten in Verbindung gebracht.
Wissenschaftler der University of Californa identifizierten eine weit verbreitete antibiotisch wirkende Chemikalie namens Triclocarban (TCC), welche die Hormonaktivität von Ratten und kultivierten menschlichen Zellen verändert und sich in Seife wieder findet. In menschlichen Zellen aktivierte TCC Gene, die normalerweise mit dem Testosteronstoffwechsel in Verbindung gebracht werden. Man sollte aus diesem Grund jedoch nicht damit aufhören sich die Hände zu waschen, da das Risiko viraler oder bakterieller Infektionen aufgrund schmutziger Hände schwerwiegender ist, als die möglichen hormonellen Effekte von TCC in antibakterieller Seife. Diese Studie zeigte jedoch, dass gewöhnliche alltägliche Produkte unsere Gesundheit auf eine Art und Weise beeinträchtigen können, die nicht sofort offensichtlich ist.
(Endocrinology, im Duck befindlich, online veröffentlicht am 29. November 2007)