Ausdauersportler wie z.B. Redrennfahrer verwenden manchmal Erythropoietin (EPO), um ihre Ausdauer, die Produktion roter Blutkörperchen und die Sauerstofftransportkapazität zu steigern. EPO erhöht die Produktion roter Blutkörperchen im Knochenmark, wodurch die Fähigkeit für den Transport und die Verwendung von Sauerstoff während sportlicher Aktivitäten gesteigert wird. Die meisten der Dopingskandale bei der Tour de France standen im Zusammenhang mit EPO, welches von den Sportlern eingesetzt wurde, um ihre maximale Sauerstoffaufnahme zu steigern, doch dieses Medikament könnte die Leistungsfähigkeit auch auf andere Art und Weise verbessern.
Deutsche Wissenschaftler haben herausgefunden, dass EPO bei Mäusen die mentale Leistungsfähigkeit über eine verbesserte Nervenfunktion statt durch eine Erhöhung der Produktion roter Blutkörperchen steigerte. Die Forscher injizierten den Mäusen für eine Dauer von drei Wochen jeden zweiten Tag EPO. Die Gedächtnisleistung der Tiere verbesserte sich auch dann noch, wenn die Konzentration roter Blutkörperchen wieder den Normalwert erreichte.
EPO verbesserte die Nervenfunktion im Hippocampus, einem Teil des Gehirns, der mit dem Kurzzeitgedächtnis und der Integration von Sinneswahrnehmungen in Verbindung gebracht wird. EPO ist mehr als ein Blut Booster; es könnte die sportliche Leistungsfähigkeit auch durch ein verbessertes Kurzzeitgedächtnis und eine verbesserte Integration sensorischer Informationen steigern.
(BMC Biology, im Druck, online veröffentlicht im September 2008; Science Daily, 9. September 2008)