Fleischersatz-Produkte gibt es auf dem Markt zwar immer mehr, doch so richtig anfreunden können sich echte Fleisch-Liebhaber damit noch nicht. Der Hauptgrund ist dabei sicherlich, dass die Substitutions-Möglichkeiten einfach nicht ganz wie Fleisch schmecken und schon gar nicht die gewohnte Konsistenz haben. Damit soll bald aber Schuss sein. Tatsächlich erhofft sich das deutsche Unternehmen Amidori mit ihrem Fleischersatz die Industrie zu revolutionieren. Was das Besondere an den hauseigenen M!dori-Produkten ist und ob diese wirklich mit Fleisch zu verwechseln sind, verraten wir euch im Folgenden!
Vom Metzger-Sohn zum größten Gegner der Fleisch-Industrie
Amidori Gründer Friedrich Büse ist gelernter Metzger und wuchs mit einem Familienbetrieb auf. Doch statt diesen weiter zu führen hat Büße einen alternativen Weg eingeschlagen. Weil ihm das Tierwohl am Herzen lag, hat der Metzger-Sohn ein Unternehmen für Fleischersatz-Produkte auf Erbsenprotein-Basis gegründet.
Die Zustände in den Massenproduktionen von Fleisch- und Wurstwaren hat Friedrich Büse von klein auf miterlebt. Als er erkannt hat, dass die Industrie sowohl national, als auch international derartig zerrüttet ist und er nichts gegen die Misshandlung von Tieren unternehmen kann, wollte Büse einen Fleischersatz entwickeln, der verwechselbar ähnlich zu echtem Fleisch ist. Nicht nur die Optik war dem Gründer dabei wichtig, sondern auch die Konsistenz sollte wie echtes Fleisch sein. Mit seinen „Midori“-Produkten hat es der Metzger-Sohn sogar geschafft, die Faserverläufe von Fleischprodukten zu imitieren. Dadurch sollen Konsumenten keinen Unterschied mehr schmecken und fühlen können. Büse verspricht sich dadurch eine deutlich höhere „Austausch“-Bereitschaft, als bei üblichen Fleischersatz-Produkten.
Wirklich wie Fleisch? – M!dori im Praxistest!
Der BR hat die Intentionen des Unternehmens in der Praxis getestet und einige Passanten Midori-Produkte probieren lassen. Die meisten waren in der Tat überrascht, als man ihnen im Nachhinein erzählt hat, dass es sich bei den Gerichten um fleischlose Spezialitäten gehandelt hat. Tatsächlich hätten alle Tester das Gegessene für Fleisch gehalten:
Es sieht aus wie Fleisch, riecht wie Fleisch und schmeckt wie Fleisch. Aber: Es ist kein Fleisch! Sondern ein Fleischersatzprodukt, vor allem aus Erbsen.
Posted by BR24 on Freitag, 19. Januar 2018
Für Midori scheint das Konzept des „echtesten Fleischersatzes“ offenbar aufzugehen. Deshalb arbeiten die Entwickler bereits an den nächsten Substitutionsmöglichkeiten: Käse- und Milchersatz auf Erbsen-Basis! Bislang hat das Unternehmen den Fokus auf Leckereien wie „Minced“ (Hackfleisch-Ersatz), „Pulled“ (vegane Pulled Pork Variante), „Stripes“ (Filetstücke), „Sticks“ (knusprige „Fleisch“sticks in vegan) und „Crunchlets“ (Nuggets auf Erbsenbasis) gelegt.
Bleibt abzuwarten, wie echte Fleisch-Esser auf die Produkte von M!dori reagieren werden. Vor dem ersten Test gibt es sicherlich dennoch einige „ethische Barrieren“, die das Unternehmen durchbrechen muss.