Tausende von Bodybuildern injizieren sich selbst Trenbolon, obwohl wir so wenig über die Nebenwirkungen dieses anabolen Steroids wissen. Aus diesem Grund haben australische Wissenschaftler die Wirkung an Ratten getestet. Die Hoffnung dabei war, dass Trenbolon die wünschenswerten Wirkungen von Testosteron besitzt, aber nicht seine Nebenwirkungen. Wenn dies der Fall wäre, dann wäre Trenbolon für Männer nützlich, deren Körper zu wenig Testosteron produzieren.
TREN als Testosteronersatz
Viele der unerwünschten Charakteristika von Testosteron basieren auf den Wirkungen von Östradiol und DHT. Beides sind Nebenprodukte der Umwandlung von Testosteron im menschlichen Körper. Weil Trenbolon nicht in diese Stoffwechselprodukte umgewandelt werden kann, haben amerikanische Wissenschaftler die Vermutung geäußert, dass es möglicherweise auch ein SARM sein könnte.
Laut „Androgens and Anabolic Agents: Chemistry and Pharmacology“ von Julius Vida, ist Trenbolon ein Art Super-Nandrolon. Hintergrund hierfür sind wieder einmal Studien, bei denen Ratten Trenbolon injiziert bekamen. Dabei kam nämlich heraus, dass die Beziehung zwischen Trenbolons androgenen und anabolen Qualitäten der von Nandrolon ähnlich ist. Hierbei ist bei Testosteron jedoch sowohl die anabolen, als auch die androgenen Wirkungen deutlicher stärker als bei Nandrolon.
Im Jahr 2002 verglichen amerikanische Wissenschaftler die anabolen und androgenen Wirkungen von Trenbolon mit denen von Testosteron Propionat. Diese Studie zeigte, dass Trenbolon deutlich schwächere Androgenwirkungen als Testosteron Propionat besitzt.
Die Studie
Australischen Wissenschaftler implantierten Ratten eine Pumpe, die 2 mg Trenbolon pro Kilogramm Gewicht pro Tag für sechs Wochen freisetzte. Dabei bekamen auch die Ratten in der Kontrollgruppe eine Pumpe. Hierin befand sich jedoch kein aktiver Wirkstoff. Das menschliche Äquivalent der im Rahmen der Studie verwendeten Dosierung liegt bei etwa 20 bis 30 mg Trenbolon pro Tag.
Die Resultate
Am Ende der sechs Wochen waren die „Trenbolon Ratten“ leichter als die Tiere der Kontrollgruppe. Sie hatten fettfreie Körpermasse aufgebaut und eine gute Menge an Fettmasse verloren. Im Vergleich hatte die Testgruppe jedoch eine um 49 Prozent größer gewordene Prostata. Deshalb untersuchten die Wissenschaftler die Organe nocheinmal im Detail. Hierbei fanden sie jedoch weder Entzündungen noch Krebszellen.
Wahrscheinlich lag das an dem reduzierten Östradiolspiegel. Auf den Testosteronspiegel hatte Trenbolon die gleiche Wirkung. Allerdings hatte der Stoff fast keine Auswirkungen auf Größe oder Struktur der Hoden. Zudem wurde die Insulinsensitivität der Ratten gesteigert. Dies ist wahrscheinlich auch ein Grund für die Auswirkungen auf die Körperkomposition.
Zusätzlich sanken die Triglyzeridspiegel und der LDL Cholesterinspiegel im Blut der Ratten. Leider sank jedoch auch der HDL Cholesterinspiegel.
Schlussendlich fanden die Wissenschaftler keine weiteren Auswirkungen auf die Leberenzyme. Demzufolge ist Trenbolon in der untersuchten Dosis nicht leberschädlich.
Schlussfolgerung
TREN wird nicht nur jährlich bei 20 Millionen Rindern zur anabolen Wachstumsförderung eingesetzt, sondern auch für ästhetische Zwecke beim Menschen verwendet.
Während der 6 wöchigen Studie stieg die Fettmasse bei den Ratten der Kontrollgruppe um 34,7%. Bei den „Trenbolon Ratten“ sank die Fettmasse um 37,6% und die fettfreie Körpermasse stieg um 11,4%. Weiterhin sanken Serum Triglyzeride, HDL und LDL bei den getesteten Ratten um 62%, 57% und 78%. Histologische Untersuchungen der Prostata der Testgruppe wiesen auf eine gutartige Prostatahyperplasie hin. Hierbei lagen die Werte bei 149% im Vergleich zur Kontrollgruppe. Gleichzeitig wurden keine negativen Auswirkungen auf Herz-Kreislaufsystem oder Leber beobachtet.
Zusammengefasst konnte die sechswöchige Behandlung Verbesserungen der Körperkomposition, der Blutfettwerte und der Insulinsensitivität bewirken. Dabei kam es zu keinen negativen Auswirkungen auf Herz-Kreislauf System oder Leber. Allerdings bestätigen die Ergebnisse eine Unterdrückung der Sexualhormone und eine gutartige Prostatahyperplasie als unerwünschte Nebenwirkungen der Behandlung.