Nachdem Wladimir Klitschko im April diesen Jahres gegen den Briten Anthony Joshua verlor, warteten seine Fans bis zuletzt gespannt auf die Bekanntgabe des Termins für den Rückkampf. Doch stattdessen gab der mehrfache Boxweltmeister gestern überraschenderweise das Ende seiner Boxkarriere bekannt. Mit dem sympathischen Ukrainer verliert die Boxszene definitiv einen seiner letzten Stars.
Bitterste Niederlage seiner Karriere Grund für Karrierende?
Sicherlich gehört Klitschkos letzter Kampf gegen Joshua im Londoner Wembleystadion im April diesen Jahres nicht nur zu seinen härtesten, sondern bittersten Kämpfe seiner Karriere. In der sechsten Runde verpasste Wladimir seinem Gegner eigentlich schon den finalen Schlag und wog sich in Siegessicherheit. Sowohl der Ukrainer, als auch die Zuschauer dachten, dass der Brite nicht mehr aufstehen würde. Doch Joshua kommt zurück, rettet sich „irgendwie“ über die nächsten beiden Runden und besiegt Klitschko schließlich spektakulär. Besonders bitter muss für Wladimir vor allem die Tatsache gewesen sein, dass er alles für diesen Kampf getan hatte, was in seiner Macht stand. Er war in der Form seines Lebens, und strotzte vor Selbstbewusstsein. Doch am Ende reichte es nicht. Eine Niederlage dieser Art ist mit das Schlimmste, was einem Boxer widerfahren kann.
Rücktritt trotz 50 Millionen Dollar-Angebots
Dabei ist Klitschkos Rücktrittsentscheidung ein mehr als bemerkenswerter Schritt. Obwohl die Kampfbörse den Verdienst im Falle eines Rückkampfs auf 30 bis 50 Millionen Dollar schätzte, entschied sich Wladimir gegen das große Geld. Offenbar musste er sich eingestehen, dass er mit Willenskraft alleine den 14 Jahre jüngeren Briten nicht besiegen könne. Allein diese Entscheidung fügt sich in das Gesamtbild eines fairen und stets besonnen agierenden Sportsmannes. Dass dieser Charakter nun den Ring verlässt, ist nicht für das deutsche Boxen ein großer Verlust. Mit insgesamt 64 Siegen und gerade einmal 5 Niederlagen verabschiedet sich Wladimir nach über 21 Jahren Boxsport in den Ruhestand.