Gestern Abend (bzw. heute Früh deutscher Zeit) hatte das Warten der Bodybuilding-Fans endlich ein Ende als die „schweren Jungs“ der offenen Klasse beim Mr. Olympia 2017 die Bühne betraten. Wie jedes Jahr eröffnete den Auftakt für den „Kampf um den Thron“ der erste von insgesamt drei „Events“: das Prejudging. Im Vorfeld des diesjährigen Mr. Olympia geisterten bereits unzählige Theorien, Spekulationen und „Experten“-Meinungen durch das World Wide Web, wer das Rennen dieses Jahr machen würde. Neben dem amtierenden Mr. Olympia, Phil Heath, zählte dabei vor allem der aus Ägypten stammende Big Ramy zu den Favoriten. Gleichzeitig betitelten viele den Ägypter als die „größte Gefahr“ für Heath und rechneten diesem gute Chancen aus, den amtierenden Champion vom Thron zu stoßen. Beim gestrigen Prejudging allerdings überraschte ein Bodybuilder, den nicht jeder auf dem Radar hatte: William Bonac.
Phil Heath und Big Ramy überzeugen nicht zu 100%
Den Auftakt beim Prejudging lieferte zunächst die Vorstellungsrunde, bei der jeder Athlet einzeln auf die Bühne gerufen wurde. Bereits hier zeigte sich wer dieses Jahr zu den Top-Favoriten gehören dürfte. Wie nicht anders zu erwarten, schien Phil Heath auch für den diesjährigen Wettkampf seine Hausaufgaben definitiv gemacht zu haben. Insgesamt wirkte er massiver als im Vorjahr und konnte vor allem im Beinbereich zulegen. Des Weiteren konnte Phil den für ihn gewohnt freakigen „Cartoon-Look“ bei sehr guter Form abliefern. Einziges Manko: die Mittelpartie. Vor allem im späteren Verlauf der Callouts konnte Heath seinen hervorstehenden Bauch teilweise nur schwer kontrollieren und in der Ab-Thigh-Pose fehlte von einem „Sixpack“ nahezu komplett die Spur. Sein Versprechen, etwas noch nie im Bodybuilding „Da Gewesenes“ beim diesjährigen Mr. Olympia zu präsentieren, konnte Big Ramy nur bedingt einhalten. Zwar konnte er seine bis dato Form abliefern, allerdings war diese nicht perfekt. Zu seinen stärken zählen aber definitiv seine schier unglaubliche Masse – vor allem in den Beinen. Absolut beeindruckend!
William Bonac sorgt für die größte Überraschung
Nachdem alle Athleten vorgestellt wurden, folgte der erste spannende Teil des Prejudgings: das erste Callout. Meist entscheidet sich dabei, wer im Finale unter den Top 6 landen wird. Neben den Favoriten Phil Heath und Big Ramy werden Shawn Rhoden, Dexter Jackson, William Bonac und Brandon Curry auf die Bühne gerufen. Im direkten Vergleich sticht dabei vor allem einer ins Auge und beeindruckt mit seinem Gesamtpaket besonders: der Holländer William Bonac. Mit einer Körpergröße von gerade einmal 1,67 Meter kann Bonac nicht nur eine „brutale“ Muskelmasse vorweisen können, sondern auch eine überragende Form – vor allem auf der Körperrückseite. Obwohl Shawn Ray im Rahmen seiner Vorhersage für den Mr. Olympia 2017 den Holländer davor gewarnt hatte, in Sachen Muskelmasse nicht allzu sehr über die Stränge zu schlagen, scheint Bonac eine Punktlandung hingelegt zu haben und jedes nur erdenkliche, seine Ästhetik nicht in „Gefahr“ bringende Gramm Muskelmasse auf seinen Körper „draufgepackt“ zu haben.
Auch die Judges schienen von William Bonac so angetan gewesen zu sein, dass sie ihn im fünften und letzten Callout zusammen mit Big Ramy und Phil Heath auf die Bühne holten. Im direkten Vergleich zeigte sich dabei nochmals wie dicht die drei Athleten beieinander liegen. Wie es aussieht scheinen nach dem Prejudging mit Phil Heath, Big Ramy und William Bonac die Top 3 bereits festzustehen. Obwohl Phil überzeugen konnte, war er jedoch noch etwas von den „gewohnten“ 100 Prozent etwas entfernt – vor allem seine Mittelpartie wirkte in manchen Posen bzw. zwischen dem Wechsel der einzelnen Posen etwas außer Kontrolle. Obwohl Ramy sich definitiv in der Form seines Lebens zeigte, scheint auch er seine Topform noch nicht gefunden zu haben und muss bis zum Finale heute Abend definitiv noch etwas „trockener“ und „härter“ werden. Bonac hingegen scheint bereits seine Topform erreicht zu haben und muss diese nun bis zum Finale halten.
