„Schneller, höher, weiter“ – so oder so ähnlich lautet die Maxime im Leistungssport. Dass vielen Sportlern dabei jedes Mittel recht, um „Unmenschliches“ zu vollbringen, zeigen die zahlreichen Doping-Skandale. Während einige erwischte Athleten oft glimpflich davon kommen und nicht mit weiteren strafrechtlichen Konsequenzen rechnen müssen (Lobbyismus, Politik und der richtige „Ort“ sei dank), endet für Andere das Vergehen teilweise mit einer Gefängnisstrafe. Großbritannien entschied sich nun diesbezüglich eine gewisse Milde bei gedopten Sportlern walten zu lassen, wie „The Guardian“ nun berichtet.
Wie sieht es mit Doping hierzulande aus?
Sportler, die in Australien, Frankreich, Italien und hierzulande beim Doping erwischt werden, müssen nicht nur mit dem Ausschluss beim jeweiligen Sportverband und Wettkämpfen rechnen, sondern eventuell auch mit einer strafrechtlichen Verfolgung. Obwohl in Deutschland gewöhnliche Anabolika und Steroide nicht unter das Betäubungsmittelgesetz fallen, drängt sich beim Besitz und Handel von Anabolika, Steroiden und Dopingmitteln lediglich eine Strafbarkeit nach dem Arzneimittelgesetz auf. Vor allem aber ist es verboten, Arzneimittel zu Dopingzwecken im Sport in den Verkehr zu bringen, zu verschreiben oder bei anderen anzuwenden.
„…schließlich sind Alkohol und Rauchen auch nicht verboten.“
Doping ist somit nur indirekt strafbar und setzt vor der Einnahme der Dopingmittel an. Bemerkenswerterweise ist – rechtlich gesehen – nicht die Einnahme von Anabolika und Dopingmitteln im Sport verboten. Dem liegt die Vorstellung zugrunde, dass man einem freien Menschen nicht durch strafrechtliche Vorschriften vorschreiben kann, wie er mit seinem Körper oder mit seiner Gesundheit umzugehen hat. Schließlich sind auch Alkoholkonsum oder das Rauchen nicht verboten. Die gesetzliche Lage in Großbritannien bezüglich dieser Thematik sieht ähnlich aus.
Doping in Großbritannien kein Verbrechen
Wie nun der Sportminister Großbritanniens, Trace Crouch, verkündete, scheint die UK nun auch von einer strafrechtlichen Verfolgung abzusehen. Obwohl viele Anti-Doping Organisationen gefordert hatten, Doping in dem Vereinigten Königreich zu kriminalisieren, entschied sich das Land nun dagegen. Crouch zufolge würde es nämlich nicht wirklich viel Sinn machen, da die Kriminalisierung von Doping nicht viel dazu beisteuern würde, das Doping an sich zu bekämpfen. Eine Lösung zur Bekämpfung des Doping-Problems gab der Minister allerdings noch nicht bekannt. Allerdings werde daran gearbeitet bzw. nach Alternativen gesucht, so Trace Crouch.
Quelle: https://www.theguardian.com/sport/2017/oct/24/drugs-cheats-anti-doping-tracey-crouch