Der glykämische Index ist ein Maß dafür, wie schnell ein Nahrungsmittel den Blutzuckerspiegel anhebt. Nahrungsmittel mit einem hohen glykämischen Index sind z.B. einfache Zucker und weißes Mehl, die schnell in Form von Glukose in den Blutkreislauf gelangen, während niederglykämische Nahrungsmittel wie Vollkornprodukte langsamer verdaut werden und deshalb den Blutzuckerspiegel weniger stark erhöhen. Eine Theorie besagt, dass ein rapider Anstieg des Blutzuckerspiegels eine größere Insulinausschüttung bewirkt, welche die Einlagerung von Körperfett fördert, wogegen eine niederglykämische Diät den Fettabbau fördern soll.
Britische Wissenschaftler haben herausgefunden, dass Erwachsene im mittleren Alter im Rahmen einer zwölfwöchigen Studie durch eine niederglykämische Diät mehr Gewicht verloren, als dies bei einer Diät mit hohem glykämischen Index der Fall war. Beide Gruppen reduzierten ihre tägliche Kalorienzufuhr auf 300 Kalorien unterhalb des Bedarfs. Die durchschnittlichen Blutzuckerspiegel waren bei der Gruppe, die sich niederglykämisch ernährte, niedriger, doch zwischen den Gruppen bestand kein Unterschied bezüglich der Risikofaktoren für Herzerkrankungen wie z.B. hoher Blutdruck, hohe Cholesterinspiegel oder Taillenumfang.
Nur wenige Studien konnten bisher zeigen, dass der glykämische Index der Ernährung bei gesunden Menschen die Gewichtskontrolle oder Risikofaktoren für Herzkrankheiten beeinflussen können.
(European Journal of Clinical Nutrition, 62: 145-149, 2008)