Der Energiestoffwechsel besteht aus einer Serie von gekoppelten Prozessen. Diese bedeutet, dass Energie durch das Aufbrechen von Fetten, Kohlenhydraten und Protein freigesetzt wird und für andere Prozesse wie z.B. die Herstellung von ATP (eine energiereiche Chemikalie) oder die Speicherung von Fett und Kohlenhydraten verwendet wird. Eine Entkopplung in den Zellen tritt auf, wenn die Energie aus dem Aufbrechen der Nahrung freigesetzt wird und in Form von Wärme abgegeben wird, anstatt für die ATP Produktion verwendet zu werden.
Der Körper enthält kleine Mengen an braunem Fettgewebe und entkoppelnden Proteinen, die Energie direkt in Wärme umwandeln. Im Lauf der Evolution hat sich der Körper so weiterentwickelt, dass diese Entkopplung in den Zellen minimiert wurde. Bis vor kurzem stellte das Verhungern ein größeres Problem als Übergewicht dar, weshalb sich unsere Gene weiterentwickelt haben, um soviel Energie wie möglich zu speichern. Dies hat für Höhlenmenschen, die sich nie sicher sein konnten ausreichend Nahrung auf den Tisch (oder den Felsen) zu bekommen, gut funktioniert. Unsere genügsamen Gene sind jedoch weniger optimal, wenn nahezu jeder Mensch in Amerika nur 5 Minuten von einem Fast Food Restaurant wohnt.
Die Forschung der Pharmahersteller zielt auf eine Entkopplung in den Zellen ab, um so die Stoffwechselrate zu erhöhen und den Menschen beim Abnehmen zu helfen. Die beliebte Ephedra – Koffein Kombination bewirkte eine solche Entkopplung, doch die amerikanische Gesundheitsbehörde hat diese Kombination aufgrund möglicher Gesundheitsrisiken vom Markt verbannt. Eine Entkopplung könnte einen Mechanismus darstellen, den Pharmafirmen ausnutzen könnten, um effektive Medikamente zur Unterstützung des Gewichtsabbaus zu entwickeln.
(Current Opinion Clinical Nutrition Metabolic Care, 10: 671-678, 2007)