Die norwegische Skilangläuferin, Therese Johaug, war im September letzten Jahres bei einer Kontrolle positiv auf das Steroid Clostebol getestet worden. Kurioserweise soll die verbotene Substanz in einer Lippencreme enthalten gewesen sein, die Johaug auf Anraten ihres Arztes zu Behandlung offener Gewunden genommen habe.
Glück im Unglück
Nun wurde die 28-Jährige wegen ihres Dopingvergehens für 13 Monate „rückwirkend“ gesperrt. Doch die Norwegerin hat „Glück im Unglück“. Normalerweise wären mindestens zwei Jahre Sperre für dieses Vergehen möglich gewesen. Weltverbandspräsident Gian Franco Kasper hatte sogar eine Vierjahressperre gefordert. Das Schiedsgericht des norwegischen Sportbundes entschied sich jedoch für eine deutlich kürzere Sperre. Demnach verbietet ihr die Entscheidung rückwirkend ab dem 18. Oktober 2016, an jeglichen Wettkämpfen und an den Trainingsmaßnahmen des Verbandes teilzunehmen. Somit kann die Sportlerin doch noch an den Olympischen Winterspielen im Februar 2018 teilnehmen.
„Es fühlt sich falsch an wegen einer Lippencreme ausgeschlossen zu werden“
Angesichts dieser Tatsachte zeigte sich die siebenmalige Weltmeisterin nach der Urteilverkündung erleichtert, da das Gericht keine leistungssteigernde Absicht hinter ihrem „Vergehen“ sah. Allerdings sah das Gericht in Oslo zumindest eine Teilschuld Johaugs gegeben. So hätte sie sich nicht alleine auf das Urteil ihres Arztes Fredrik Bendiksen verlassen dürfen. Bendiksen hatte noch bei der jüngsten Anhörung alle Schuld auf sich genommen, nachdem er zuvor bereits zurückgetreten war. Die Norwegerin sieht sich dennoch auch weiterhin unschuldig. Zwar sehe sie ein, dass Dopingregeln streng sein sollten, allerdings fühle es sich für die Langläuferin falsch an, wegen einer Lippencreme für 13 Monate ausgeschlossen zu werden. Aus diesem Grund schließe sie einen Gang vor den Internationalen Sportgerichtshof Cas nicht aus.
Ob die Weltmeisterin tatsächlich vor den Internationalen Sportgerichtshof ziehen wird, bleibt abzuwarten. Nichtsdestotrotz kann sich die Langläuferin „glücklich“ schätzen bis zur Winter Olympiade 2017 wieder starten zu dürfen.