Lee Priest beleidigt Arnold Classic Veranstalter? Der ehemalige australische IFBB Pro kritisierte die Erklärungen der Arnold Classic Veranstalter aufs Schärfste. Als die Arnold Classic in Person des Verantwortlichen Brian Powers erklärte, dass auf der nächsten Arnold Classic einige Kategorien wegfallen werden, reagierten Teile der Bodybuildingwelt empört.
Die Begründung war, dass in den besagten Klassen nicht genug Wettbewerbsintensität gegeben sei und es den Veranstaltern an Athleten fehle, die diese Klassen angemessen stark besetzen könnten. Der aktive IFBB Pro Iain Valliere bezeichnete dies als Lüge. Lee Priest nannte Brian Powers nun einen Clown und forderte die Athleten der anderen Klassen auf, die Veranstaltung zu boykottieren.
Des Weiteren forderte Priest, dass die Veranstalter einfach 50 Namen in einen Hut werfen und für jede Klasse zehn zufällig ausgewählte Athleten ziehen sollten. Brian Powers reagierte mit Humor. Wenn Lee Priest seine „Wirf 30-50 Namen von Leuten, die gerne teilnehmen würden, in einen Hut“-Classic auf die Beine stellen kann, würde er die Show gerne promoten.
Die Frage der Wirtschaftlichkeit
Lee Priest scheint entgangen zu sein, dass die Athleten ihren Sport zwar aus Leidenschaft betreiben, dass Veranstalter jedoch ein Geschäft zu führen haben, das sich rentieren muss. Eine Veranstaltung, die mehr Geld kostet als sie einnimmt, hat keinen Bestand. Ein Veranstalter, der nicht effizient wirtschaftet, kann auch keine hohen Preisgelder vergeben und verliert entsprechend Prestige, was wiederum in schlechterer Wirtschaftlichkeit resultiert.
Das Geld, was die Arnold Classic an einer Stelle einspart, reinvestierte sie bisher immer in die Preisgelder für die übrigen Klassen. Die Teilnehmer der Classic Physique bekamen beispielsweise höhere Preisgelder als bei der Classic Physique auf dem Mr. Olympia. Bis auf Chris Bumstead war die Classic Physique auf der Arnold deshalb mit Hochkarätern besetzt und musste sich vor dem Line-Up der Olympia nicht verstecken.
Das Geld, was dieses Jahr eingespart wird, wird vermutlich vor allem der offenen Klasse zugute kommen, um auch deren Prestige wieder zu erhöhen und ein stärkeres Teilnehmerfeld möglich zu machen. Zudem haben die wenigsten Veranstaltungen alle Klassen vertreten und es gibt auch keine Regel innerhalb der IFBB, die vorschreibt, dass alle Klassen vertreten sein müssen.
Die Veranstalter der Arnold Classic werden genau evaluiert haben, welche Klassen sich wirtschaftlich rentieren und welche nicht. Sie werden die Zuschauerzahlen der letzten Jahre analysiert und die möglichen Athleten beobachtet haben, um zu ihrem Entschluss zu kommen. So haben sie sich letzten Endes für sechs Klassen entschieden. Drei für Männer, drei für Frauen. Ob dies nun dem Sport zugute kommt, ist eine andere Frage. Aber für die Arnold Classic ist es vermutlich die richtige Entscheidung.