Ein anderer Grund dafür, warum man nur Whey von amerikanischen Herstellern kaufen sollte (* und niemals aus China)
Am folgenden Artikel zeigt sich das Furcht einflössende Potential, das die steigenden Preise für hochwertiges Whey mit sich bringen.
Aus der New York Times
ZHANGQIU, China, 28. April 28 – Während sich Mitarbeiter der amerikanischen Gesundheitsbehörde auf den Weg nach China machen um zu untersuchen, wie eine aus Kohle hergestellte Chemikalie in Tierfutter gelangen konnte, welches Hunde und Katzen in Amerika umbrachte, geben Arbeiter in dieser schwer umweltverschmutzen Stadt in Nordchina offen zu, dass diese Substanz routinemäßig als künstliches Protein dem Tierfutter beigemischt wird.
Laut Melaminhändlern und landwirtschaftlichen Arbeitern haben die Hersteller von Tiernahrung in ganz China seit Jahren ihre Produktion mit dieser Substanz namens Melamin gestreckt. Melamin ist ein billiger Zusatzstoff, der bei Nährwertanalysen als Protein nachgewiesen wird, obwohl er keinerlei ernährungstechnischen Nutzen besitzt.
„Viele Firmen kaufen Melaminabfälle um Tiernahrung wie z.B. Fischfutter herzustellen,“ sagte Ji Denghui, der Manager der Fujian Sanming Dinghui Chemical Company, welche Melamin verkauft. „Ich weiß nicht ob es hier irgendwelche gesetzlichen Bestimmungen gibt. Wahrscheinlich nicht. Kein Gesetz und keine Vorschrift verbietet es und deshalb wird es von allen gemacht. Die Gesetze in China sind nun mal so, oder? So lange niemand zu Schaden gekommen ist, gibt es keine Vorschriften.“
Melamin steht im Mittelpunkt einer Rückrufaktion, die 60 Millionen Packungen Tierfutter betrifft, nachdem diese Chemikalie in Weizengluten gefunden wurde, welches mit dem Tod von 16 Haustieren und der Erkrankung von möglicherweise tausenden weiteren Haustieren in den Vereinigten Staaten in Verbindung gebracht wird.
Niemand weiß genau, wie Melamin (welches an sich nicht als besonders toxisch bekannt ist) im Tierfutter so tödlich werden konnte, doch das Vorhandensein von Melamin in jeglicher Form von Nahrungsmitteln ist in Amerika verboten.
Die Verbindung zu China erregt bei Kritikern der amerikanischen Gesundheitsbehörde FDA Besorgnis, dass Inhaltsstoffen von sowohl Tiernahrung als auch menschlicher Nahrung, welche mit zunehmendem Maße aus dem Ausland kommt, nicht ausreichend untersucht werden. „Zur Zeit gibt es weniger Personal, welches die Produkte im Hafen inspiziert als je zuvor,“ sagt Caroline Smith DeWaal, die Direktorin für Nahrungsmittelsicherheit im Center for Science in the Public Interest in Washington. „Solange bis China Programmen initiiert, welche die gesundheitliche Unbedenklichkeit seiner Produkte garantieren, müssen diese Waren von amerikanischen Inspektoren überprüft werden. Diese Politik der offenen Tür was Nahrungsmittelinhaltsstoffe angeht, ist eine öffentliche Einladung für einen Angriff auf die Nahrungsmittelversorgung, egal ob beabsichtigt oder unbeabsichtigt.“
Mit zunehmenden Hinweisen darauf, dass das verunreinigte Weizengluten aus China kam, wurde amerikanischen Offiziellen die Erlaubnis erteilt die entsprechende Region zu besuchen und Untersuchungen in Nahrungsmittelfabriken vorzunehmen.
Die amerikanische Gesundheitsbehörde hatte den Import von Weizengluten aus China verboten, nachdem angenommen wird, dass über 14.000 Haustiere aufgrund von verunreinigter Tiernahrung erkrankt sind. Zu guter Letzt hat die Behörde ein Strafverfahren gegen mindestens einen Lieferanten für Tiernahrung eröffnet und dessen Büros durchsucht.
Inzwischen hat sich auch das amerikanische Landwirtschaftsministerium eingeschaltet. Am Donnerstag hat die Behörde verfügt, dass 6.000 Schweine entweder getötet oder unter Quarantäne gestellt werden müssen, nachdem Tierfutter, welches mit Melamin verunreinigt war, durch ein Versehen an Schweinezüchter in acht Staaten, unter ihnen auch Kalifornien, geliefert worden war.
Dieser Fall verunreinigter Tiernahrung führte zu einer genauen Prüfung chinesischer landwirtschaftlicher Produkte, da dieses Land bezüglich der Sicherheit von Nahrungsmitteln eine erschreckende Bilanz aufweist.
In den vergangenen Jahren umfassten die chinesischen Nahrungsmittelskandale alles von gefälschter Babymilch und aus menschlichen Haaren hergestellter Sojamilch bis hin zu Tintenfisch, der mit Kalligraphietinte getränkt wurde, um die Farbe zu verbessern und Aalen, die mit Antibabypillen gefüttert wurden, damit sie länger und dünner wurden.
Für ihren Teil bestreiten chinesische Offizielle Stellen, dass Melamin aus ihrem Land für den Tod von Haustieren verantwortlich sein könnte. Am Feitag verboten jedoch offizielle Stellen in China die Verwendung von Melamin in vegetarischen Proteinen, welche für den Export oder den heimischen Nahrungsmittelmarkt bestimm sind.
Was bei dem Besuch dieser Region im Nordosten von China jedoch klar wurde ist, dass Melamin dort seit Jahren heimlich chinesischem Tierfutter beigemischt wurde, welches dann an nichts ahnende Bauern as proteinreiches Schweine-, Geflügel- und Fischfutter verkauft wurde. Viele Betreiber von Tiernahrungsfirmen haben im Internet annonciert und nach Melaminabfällen gesucht. Die Xuzhou Anying Biologic Technology Development Company, eine der Firmen, die von den amerikanischen Offiziellen als Firma, die mit Melamin verunreinigtes Weizengluten nach Amerika exportiert hat, identifiziert wurde, hatte im März eine solche Anfrage im Internet veröffentlicht.
In der Shandong Mingshui Great Chemical Group Firma, wird in riesigen Boilern Kohle in Melamin umgewandelt, welches dann für die Herstellung von Düngern und Kunststoffen verwendet wird.
Der überbleibende Melaminabfall, golfballgroße harte weiße Brocken, wird gelegentlich an örtliche landwirtschaftliche Unternehmer verkauft, welche eine pulverisierte Form dieses Abfalls unter das Tierfutter mischen, um diejenigen zu betrügen, die irrtümlicherweise glauben proteinreiches Futter für ihre Tiere zu kaufen. “Es spart ganz einfach Geld, wenn man Melaminabfall beimischt”, sagt der Manager einer örtlichen Tierfutterfirma.
Letzten Freitag erklärten zwei Hersteller von Tiernahrung in Zhangqiu, einer schnell wachsenden Industriestadt südöstlich von Peking, detailliert, wie sie Weizen, Mais, Sojabohnen oder andere Proteinquellen von niedriger Qualität einkaufen und dann eine kleine Menge stickstoffeichen Melaminabfall beimischen, so dass bei einer chemischen Analyse eine höhere Proteinmenge vorgetäuscht wird.
Melamin ist der neue Schwindel der Wahl, sagen sie, da Harnstoff, eine andere stickstoffreiche Chemikalie, für die Herstellung von Schweine- und Geflügelfutter nicht zugelassen ist und sowohl in China als auch in Amerika leicht nachgewiesen werden kann.
„Die Menschen verwenden Melaminabfall um den Stickstoffgehalt für Untersuchungen zu erhöhen“, sagt der Manager der Tierfutterfabrik. „Wenn man nur geringe Mengen davon hinzufügt, schadet es den Tieren nicht.“Der Manager, der in einer kleinern Tierfutterfabrik arbeitet, die aus einer handvoll Lager- und Mischbreichen besteht, sagte, dass er seit Jahren Melaminabfälle unter Tierfutter mischt.
Er sagte, dass er im Augenblick kein Melamin verwendet. Doch dann holte er einen Plastiksack, der nach seiner Aussage Melaminpulver enthielt und sagte, dass er es in jede Farbe einfärben könnte, so dass es zur Farbe des entsprechenden Tierfutters passt.
Er sagte, dass in Haustierfutter verwendetes Melamin wahrscheinlich nicht schädlich ist. „Haustiere sind nicht wie Schweine oder Hühner, sagte er salopp und erklärte, dass diese mit weniger Protein auskommen können. „Sie müssen nicht schnell wachsen.“ Er räumte ein, dass das resultierende mit Melamin gestreckte Futter nicht so proteinreich und somit auch nicht so nahrhaft ist. Doch durch die Verwendung von Melaminzusätzen machen die Futterverkäufer größere Profite, da Melaminabfall sehr viel billiger als Soja-, Weizen- oder Maisprotein ist.
„Es ist wahr, dass man einen deutlich größeren Profit macht, wenn man Melamin beimischt“, sagte ein anderer Hersteller von Tierfutter in Zhangqiu. „Melamin kostet etwa 1,20 Dollar für jeden Proteinprozentpunkt pro Tonne, während echtes Protein etwa 6 Dollar kostet. Sie können den Unterschied also deutlich sehen.“
Futterhersteller, die Melamin verwenden sagen, dass das verunreinigte Futter oft an Fabriken im Yangtze Delta, in der Nähe von Shanghai, oder in die Guangdong Provinz in der Nähe von Hong Kong geliefert wird. Sie sagten auch, dass sie von mit Melamin gestrecktem Futter wüssten, welches in andere asiatischen Staaten inklusive Südkorea, Nordkorea, Indonesien und Thailand exportiert wurde.
Es verdichten sich die Hinweise darauf, dass chinesische Proteinexporte mit Melamin verunreinigt waren, und dass deren Verwendung in landwirtschaftlichen Gegenden weit verbreitet ist. Doch die chinesische Regierung hat bis jetzt keine Nahrungsmittel oder Tierfutter vom Markt genommen.
In der Tat wissen nur wenige Menschen außerhalb des landwirtschaftlichen Bereichs von der Verwendung von Melaminabfällen. Die chinesischen Medien, welche einer strengen Zensur unterliegen, haben nicht viel über die chinesischen Verbindungen zu den Rückrufaktionen von Tierfutter in den Vereinigten Staaten berichtet. Im landwirtschaftlichen Bereich in China sieht man keinen wirklichen Schaden in der Verwendung geringer Melamin Dosen. Es wird lediglich als geringfügige Manipulation des Proteingehalts angesehen, welche Haus- oder Nutztieren keinen Schaden zufügt.
Der Handel mit Melaminabfall als gefälschtes Protein für Tierfutter wird nach Aussage von Händlern und Arbeitern immer beliebter. In der Hebei Haixing Insect Net Factory in der nahe gelegenen Hebei Provinz, welche Tierfutter herstellt, sagte ein Manager namens Guo Qingyin: “In der Vergangenheit war Melaminabfall umsonst zu bekommen, doch im Lauf der letzten Jahre ist der Preis gestiegen. Die Verwendung von Melaminabfall hat in der Tierfutterindustrie inzwischen wahrscheinlich einen größeren Umfang als der Einsatz von Harnstoff.“ Und die Melaminhersteller wie die in Zhangqiu sind schwer beschäftigt.
Ein Mann namens Jing, der in der Verkaufsabteilung der Shandong Mingshui Great Chemical Group arbeitet, sagte am Freitag, dass die Preise gestiegen sind, aber man nicht wisse, wofür der Melaminabfall verwendet würde. „Wir veranstalten alle drei Monate eine Auktion für Melaminabfälle,“ sagte er. „Ich habe noch nie etwas darüber gehört, dass er Tierfutter beigemischt wird. Es ist nicht als Zusatz für Tierfutter gedacht.“
David Barboza berichtete aus Zhangqiu und Alexei Barrionuevo berichtete aus Chicago. Rujun Shen arbeitete an der Reportage aus Zhangqiu mit.