Clenbuterol wird für die Behandlung von Asthma eingesetzt und ist bei Bodybildern sehr beliebt, da es das Muskelwachstum verstärkt. Clenbuterol wirkt, indem es bestimmte Signalwege innerhalb der Zellen anspricht, welche die Proteinsynthese innerhalb der Muskulatur aktivieren und den Proteinabbau, den Proteinumbau und die Reparatur der Muskelzellen verändern.
Eine chemische Substanz mit der Bezeichnung mTOR (was als Abkürzung für „Target of Rapamycin“ steht) ist ein wichtiges Zellsignalprotein, welches empfindlich auf geringfügige Veränderungen des Energiestatus reagiert und einen der wichtigsten Faktoren bei der Proteinsynthese darstellt. Es wirkt so ähnlich wie ein biologisches Computerprogramm, welches die Herstellung neuen Muskelgewebes auslöst.
Forscher der University of California konnten zeigen, dass Clenbuterol das mTOR aktiviert, welches dann seinerseits die Proteinsynthese auslöst. Bei Ratten verursachte Clenbuterol einen starken Zuwachs an Muskelmasse. Wenn Rapamycin, eine Substanz, welche die Aktivität von mTOR unterdrückt, injiziert wurde, führte dies zu einer Reduzierung der Kapazität von Clenbuterol zur Anregung der Proteinsynthese.
Seit Jahrhunderten verwenden Mediziner und Wissenschaftler die „hit and miss“ Methode bei der Entwicklung neuer Medikamente zur Behandlung von Krankheiten – wenn etwas wirkt, dann verwendet man es. Neue Technologien helfen Wissenschaftlern zu verstehen, wie Medikamente wirken. Das Wissen über die genauen Mechanismen, welche der Wirkung einer Substanz zugrunde liegen, kann dabei helfen sicherere und effektivere Medikamente zu entwickeln.
(Journal Applied Physiology, 102: 740-747, 2007)