Die meisten Frauen mögen Männer mit dichtem Kopfhaar. Kahl werdende Männer fühlen sich älter und verlieren an Selbstvertrauen. Infolgedessen probieren sie eine Vielzahl von Heilmitteln aus, um ihre verlorene Haarpracht wiederherzustellen.
Für den Haarverlust ist der Androgenrezeptor verantwortlich. Das Gen für „Kahlheit“ befindet sich auf dem X Chromosom, weshalb man seine Mutter dafür verantwortlich machen könnte, wenn man bereits in seinen Zwanzigern an androgenetisch bedingtem Haarausfall leidet. Andere Faktoren die den Haarausfall fördern umfassen Krankheiten, schlechte Ernährung, Stress und Testosteron. Bei genetisch bedingt empfindlichen Männern können hohe Dihydrotestosteron Spiegel (DHT, ein Abbauprodukt des Testosterons), welche durch einen hohen Testosteronspiegel hervorgerufen werden, den Haarausfall auslösen.
Behandlungsmethoden für vorzeitigen Haarausfall umfassen eine Verhinderung weiteren Haarausfalls, die Anregung neuen Haarwachstums und das Kaschieren des Haarausfalls. Eine Kombination unterschiedlicher Behandlungsmethoden funktioniert hierbei am besten. Für gewöhnlich fördert Minoxidil das Wachstum neuer Haare, verhindert jedoch nicht den weiteren Haarausfall. Oral zugeführte 5 alpha Reduktase Hemmer wie Finasterid können den Haarausfall stoppen, fördern jedoch kein neues Wachstum. Haarpflegeprodukte können die Haare formbarer machen und das Aussehen der Haare verbessern, doch sie besitzen keinen Einfluss auf den Haarausfall.
Ein erblich bedingter androgenetischer Haarausfall ist nicht unvermeidbar. Man sollte also seinen Arzt konsultieren, wenn die Haare dünner werden. Wissenschaftler könnten in der Zukunft Behandlungsmethoden entwickeln, die in die Aktivität der Gene in der Kopfhaut eingreifen, so dass man trotz hoher Testosteronspiegel dichtes Haar besitzen kann. In der Zwischenzeit haben Mediziner in den letzten zehn Jahren Haartransplantationstechniken entwickelt, die einen natürlich wirkenden Haaransatz und dichter aussehendes Haar ermöglichen. Neue Techniken umfassen die Transplantation kleiner Transplantate, die unterschiedliche Mengen von Haaren enthalten, um dem Ergebnis der Prozedur ein natürlicheres Aussehen zu verleihen. Man kann also seine Haare zurück bekommen, wenn man das nötige Kleingeld besitzt.
(American Journal Human Genetics, 77:140-148, 2005)