Eine übliche Szene in modernen Sportfilmen wie „An jedem verdammten Sonntag“, ist die, in der der psychopatische Athlet aufgrund seines Roid Rage aus der Haut fährt und ausrastet. Gewalttätigkeit, die durch hohe Testosteronspiegel und anabolen Steroiden hervorgerufen wird, ist jedoch großteils eine moderne Legende.
Laut eines Artikels von Christoper Mims, der im Scientific America veröffentlicht wurde, verursachen hohe Testosteronspiegel keine Gewalttätigkeit. Testosteron wird mit dem Drang nach Dominanz in Verbindung gebracht und hat nur eine geringe Verbindung zur Aggressivität. Im Gefängnis könnte das Streben nach Dominanz z.B. in einer gewalttätigen Konfrontation resultieren, während derselbe Drang in einer gehobenen Nachbarschaft dadurch zum Ausdruck gebracht werden könnte, dass man ein schöneres Auto fährt oder in einem ausgefalleneren Haus wohnt.
Studien bezüglich der sexuellen Anziehungskraft auf Frauen zeigen, dass diese sich zu Männern mit einem hohen Testosteronspiegel hingezogen fühlen (muskulöser Körper, dominante Einstellung usw.), jedoch deren mangelndes Engagement fürchten. Die Testosteronspiegel sind ein Produkt der Umwelt. Er steigt bei Boxern und Schachspielern, wenn sie gewinnen und fällt, wenn sie verlieren. Testosteron spielt eine wichtige Rolle beim Aufbau sozialer Dominanz. In der Tierwelt kommt dies in Form von gewalttätigen Konfrontationen während der Paarungszeit zum Ausdruck. Bei Menschen spielt dieses Hormon bei der sozialen Hackordnung eine Rolle.
(ScientificAmerican.com, 5. Juli 2007)