Menschen bewegen schon seit tausenden von Jahren Gewichte. Eigentlich sollte man denken, dass man bis heute ziemlich genau wissen sollte, wie man am besten trainiert. Das Problem liegt jedoch in uns selbst, da nicht jeder gleich auf das Training mit Gewichten, aerobes Training oder die Ernährung reagiert. Genetische Studien zeigen, dass manche Menschen auf bestimmte Reize ansprechen, wogegen andere auf dieselben Reize nicht ansprechen. Auch Motivation und Schmerztoleranz spielen eine Rolle. Untrainierte College Studenten oder Freizeitsportler, die im Fitnessstudio mehr Zeit damit verbringen Frauen anzubaggern, als zu trainieren, können nicht mit hardcore Bodybuildern verglichen werden, die sich auf einen Wettkampf vorbereiten. Sportler, die Kreatin, Aminosäuren, Steroide oder Wachstumshormone verwenden, könnten dazu in der Lage sein mehr Training zu verkraften und sich schneller zu regenerieren, als dies normalerweise der Fall wäre. Wissenschaftler benötigen eine breite Auswahl an experimentellen Ansätzen, um an die Wahrheit zu kommen.
Wissenschaftler von National Institute for Occupational Safety and Health in Morgantown, West Virginia, untersuchten bei Ratten die Wirkung von Wiederholungen auf die Leistung der Muskeln und das Muskelgewebe. Sie setzten die Ratten 30, 70 oder 150 Wiederholungen einer Steck- und Verkürzungskontraktion (ähnlich der auf und ab Bewegung beim Bankdrücken) oder 15 isometrischen Kontraktionen aus. Die Abnahme der Kraft, die Entzündung des Gewebes und die Beschädigungen der Muskulatur waren nach 48 Stunden Regeneration bei den Gruppen, mit 70 und 150 Wiederholungen am ausgeprägtesten.
Was bedeutet dies für menschliche Bodybuilder? Etwas Muskelbeschädigung ist für Muskelwachstum und Kraftzuwächse essentiell. Ab einem gewissen Punkt wird die Beschädigung jedoch so gravierend, dass sie den Anpassungsprozess verlangsamt. Auch genetische Faktoren spielen hierbei eine Rolle. Manche Menschen können exzessive Muskelbeschädigungen nicht tolerieren, während andere gut gedeihen und rapide Fortschritte machen.
Man sollte ein Trainingstagebuch führen und mit dessen Hilfe bestimmen, wie man auf spezifische Trainingsprogramme und Anzahlen von Wiederholungen reagiert. Was für den Trainingspartner oder Mr. Olympia funktioniert, muss bei einem selbst nicht auch funktionieren.
(Medicine Science Sports Exercise, 39: 1275-1281, 2007)