Muskelhypertrophie tritt ohne hormonelle Veränderungen auf

Muskelhypertrophie tritt ohne hormonelle Veränderungen auf

Die Blutspiegel anaboler (Gewebe aufbauend) und kataboler (Gewebe abbauend) Hormone verändern sich während und nach intensivem Training mit Gewichten. Die Spiegel von Adrenalin (Ephinephrin), Testosteron und Wachstumshormonen erhöhen sich, wenn man hart trainiert, sinken nach dem Training jedoch auch schnell wieder ab. Die Sensitivität der Insulinrezeptoren ist während der ersten Stunde nach dem Training stark erhöht. Diese temporären Veränderungen könnten eine wichtige Rolle bei der Vergrößerung von Kraft und Muskelmasse als Reaktion auf das Training spielen.

Die Struktur des Trainingsprogramms und das Timing der Supplementeinnahme bestimmen die persönliche Kapazität, diese Hormonellen Veränderungen für den Aufbau von Kraft und Masse zu nutzen. Kleine Veränderungen bezüglich des Testosteronspiegels oder anderer Wachstumsfaktoren wirken sich nicht unmittelbar durch größere Muskeln und weniger Körperfett aus, doch wenn man sie nach jedem Training systematisch ausnutzt, können sie über die Monate und Jahre doch einen großen Unterschied ausmachen.

Kanadische Forscher haben herausgefunden, dass eine Erhöhung der Spiegel anaboler Hormone für eine Anregung der Muskelhypertrophie nicht notwendig ist. Sie untersuchten die Wirkung eines achtwöchigen unilateralen Trainingsprogramms (Beinpressen und Beinstrecken) auf die Muskelhypertrophie, wobei das inaktive Bein als Vergleich verwendet wurde. Das Training vergrößerte den Querschnitt der schnell kontrahierenden Muskelfasen (IIx und IIa) und den gesamten Muskeldurchmesser im aktiven Muskel, ohne dass es zu Veränderungen der Spiegel anaboler oder kataboler Hormone kam.

Wie wichtig die Hormonellen Veränderungen während intensivem Training mit Gewichten wirklich sind, ist zurzeit noch nicht bekannt.

(European Journal Applied Physiology, 98: 546 – 555, 2006)

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