Never skip leg day: Höheres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen für Leute mit dünnen Beinen!

Eine Studie, die im „British Medical Journal“ veröffentlicht wurde, kam zu einem beunruhigendem Ergebnis. So wie es scheint kann der Oberschenkelumfang einen erheblich Einfluss auf die Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen darstellen!

Dazu wurden in einem zeitlichen Rahmen von 10 Jahren, die Daten von rund 3000 Männern und Frauen ausgewertet. Im Laufe der 10 Jahre starben fast 14% dieser Menschen an Krankheiten wie Bluthochdruck, Herzinsuffizienz, Herzrhythmusstörungen, Diabetes oder einen Herzinfarkt oder Schlaganfall. All das kann man in den meisten Fällen auf diverse Herz-Kreislauf-Erkrankungen zurückführen. Weitere 14% dieser Gruppe wiesen ebenfalls Herz-Kreislauf- Beschwerden auf.

Die Studie fand heraus, dass dabei die Probanden, die einen bestimmten Body Mass Index und dünne Oberschenkel hatten, ein höheres Risiko für Herzkrankheiten aufwiesen, als diejenigen mit einem vergleichbaren BMI und dickeren Oberschenkeln. Der Schwellwert für den Oberschenkelumfang liegt dabei bei 60 Zentimetern! Demnach zählt ein Oberschenkel- Umfang von unter 60 Zentimetern als einer der hauptsächlichen Risikofaktoren für koronare Erkrankungen. Die Menschen, die einen Oberschenkelumfang von über 60 Zentimetern haben, könnten (laut der Studie) ein niedrigeres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen aufweisen!

Woran kann das liegen?

Es ist noch nicht ganz klar, warum das so ist. Allerdings vermutet man als mögliche Erklärung, die fehlende Muskel- und Fettmasse im Unterkörper. Man muss dazu wissen, dass die meisten Menschen Körperfett in der Bauchgegend (viszeral), statt den Beinen ansetzen. Unterhautfettgewebe in der Bauchgegend ist bei Herz-Kreislauf- Erkrankungen nicht als der größte Risikofaktor anzusehen.

Herz-Kreislauf-Erkrankungen aufgrund schlechter Fettverteilung

Sehr viel gefährlicher ist das viszerale Bauchfett. Dieses Fett liegt im Bauchraum und bewirkt vor allem eine „Verfettung“ von Herz, Leber und Bauchspeicheldrüse. Folglich ist es fast schon selbsterklärend, dass dies schneller zu Kardiovaskulären Problemen und einem hohen Blutdruck führen kann! Theoretisch weisen Personen, die das Körperfett an den Beinen ansetzen, ein niedrigeres Risiko für eine Herzkrankheit auf,  als die solche, die das Körperfett in der Bauchgegend ansetzen.

Gerade für Sportler sollte dies ein Warnhinweis sein! Ab einem Bauchumfang von 102cm (als Mann) und 88cm (als Frau) ist das Risiko für Herzkreislauf-Erkrankungen bereits sehr hoch. Wenn der Beinumfang gleichzeitig auch unter 60cm liegt, besteht noch mehr Gefahr. Tatsächlich bezeichnet man einen Bauchumfang bereits über 90cm als Gefahrenzone. In diesem Fall sollte man nicht nur aus ästhetischen Gründen, sondern besonders aus gesundheitlichen Gründen, regelmäßig die Beine trainieren!

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Referenzen:
Heitmann, B., & Frederiksen, P. (2009). Thigh circumference and risk of heart disease and premature death: prospective cohort study BMJ, 339 (sep03 2) DOI: 10.1136/bmj.b3292
Janiszewski, P., Janssen, I., & Ross, R. (2007). Does Waist Circumference Predict Diabetes and Cardiovascular Disease Beyond Commonly Evaluated Cardiometabolic Risk Factors? Diabetes Care, 30 (12), 3105-3109 DOI: 10.2337/dc07-0945
Janiszewski, P., Kuk, J., & Ross, R. (2008). Is the reduction of lower-body subcutaneous adipose tissue associated with elevations in risk factors for diabetes and cardiovascular disease? Diabetologia, 51 (8), 1475-1482 DOI: 10.1007/s00125-008-1058-0
Kuk JL, Janiszewski PM, & Ross R (2007). Body mass index and hip and thigh circumferences are negatively associated with visceral adipose tissue after control for waist circumference. The American journal of clinical nutrition, 85 (6), 1540-4 PMID:
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Janiszewski, P., Janssen, I., & Ross, R. (2009). Abdominal Obesity and Physical Inactivity Are Associated with Erectile Dysfunction Independent of Body Mass Index Journal of Sexual Medicine, 6 (7), 1990-1998 DOI: 10.1111/j.1743-
6109.2009.01302.x

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