Ketogene Diäten werden mit plötzlichen Todesfällen in Verbindung gebracht

Ketogene Diäten werden mit plötzlichen Todesfällen in Verbindung gebracht

Bei einer von 1000 Personen kommt es jedes Jahr zu einem plötzlichen Herztod und das Risiko steigt während oder kurz nach sportlicher Betätigung. Angeborene Defekte wie hypertrophe Cardiomyopathie (vergrößertes Herz) und abnormale Arterien sind für die meisten Fälle von plötzlichem Herztod bei Personen unter 35 Jahren verantwortlich. Koronare Herzerkrankungen sind bei älteren Menschen die häufigste Ursache. Auch Faktoren, die das normale chemische Umfeld des Herzens verändern, wie z.B. eine ernsthafte Dehydration oder der Missbrauch von Kokain können tödliche Herzrhythmusstörungen hervorrufen.

In einem neuen Report berichten Wissenschaftler vom renommierten McGill University Health Center von zwei Fällen von plötzlichem Herztod bei Menschen, die kohlenhydratarme ketogene Diäten befolgten. Beide Personen starben an abnormalem Herzrhythmus. Der Körper produziert während Phasen niedriger Kohlenhydratverfügbarkeit Ketone aus Fett. Während ketogene Diäten den Gewichtsabbau fördert, werden solche Diäten auch mit einer Entleerung der Selendepots und abnormalem Herzrhythmus (verlängertes QTc Intervall) in Verbindung gebracht, wodurch das Risiko für einen plötzlichen Herztod steigt.

Jeder, der eine ketogene Diät durchführt, sollte täglich 200 mg Selen supplementieren. Man sollte nicht mehr als diese Menge zu sich nehmen, da Selen die IGF-1 Spiegel senken und außerdem eine Glukoseintoleranz hervorrufen kann. Ich würde außerdem Magnesium und die Aminosäure Taurin empfehlen, von der gezeigt werden könnte, dass sie einen abnormalen Herzrhythmus verhindern kann. Außerdem mache ich mir Sorgen um Wettkampfbodybuilder, die Diuretika und Medikamente für den Fettabbau wie Schilddrüsenhormone (T3) und Clenbuterol einnehmen, die einen abnormalen Herzrhythmus verursachen können. Wir benötigen weitere Untersuchungen bezüglich der Langzeitvorzüge und Risiken kohlenhydratarmer ketogener Diäten sowohl bei der Durchschnittsbevölkerung als auch bei Bodybuildern.

(Pediatric Neurology, 39: 429-431, 2008)

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