Ketose, Kohlenhydrate und die Auswirkungen auf die Examensprüfung

Ketose Kohlenhydrate Gehirnfunktion

Ein Artikel von Lyle McDonald. Den englischen Originaltext finden ihr hier. Weitere interessante Artikel und Informationen gibt’s auf seiner Internetsite.

Frage: Ich führe seit einiger Zeit eine effektive CKD aus. Ich habe jedoch am Freitag eine wichtige Examensprüfung. Gibt es irgendwelche Auswirkungen einer limitierten Kohlenhydratzufuhr auf kognitive Prozesse? Besitzt eine Begrenzung der Kohlenhydrate (auf 20 Gramm pro Tag) negative Auswirkungen oder könnte sie meine Leistungen bei einem wichtigen Examen (z.B. MCATs, Series7, usw.) verschlechtern? Gibt es irgendeine Studie oder eine Empfehlung, die auf wissenschaftlichen Untersuchungen basiert, die Sie mir geben können?

Antwort: Zuerst eine schnelle Definition für jeden, der mit der Abkürzung nicht vertraut ist: wie im Artikel Comparing the Diets Series beschrieben wird, bezieht sich die Abkürzung CKD auf eine zyklische ketogene Diät. Dies ist ganz einfach eine Diät, bei der sich Phasen mit sehr niedriger Kohlenhydratzufuhr (typischerweise 4 bis 6 Tage) und Phasen mit sehr hoher Kohlenhydratzufuhr (1 bis 3 Tage) abwechseln. Dan Duchaines Bodyopus, Mauro DiPasquales Anabolic Diet und meine eigene Ultimate Diet 2.0 sind alle Beispiele für CKDs. Mein erstes Buch, The Ketogenic Diet, beschreibt CKDs bis ins letzte Detail.

Doch zurück zur Frage: beeinträchtigt die Ketose die kognitive Funktion? Und die Antwort ist ein großes „es hängt ganz davon ab…“. Frühe Studien haben herausgefunden, dass kohlenhydratarme Diäten kurzfristig (die ersten 1 bis 3 Wochen) dazu neigen, einige Probleme zu verursachen. Aus diesem Grund neigen kurze Studien (für gewöhnlich eine Woche) dazu, von Verminderungen bei einer Menge von Dingen inklusive der kognitiven Leistungsfähigkeit zu berichten.

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Empirisch gesehen berichten viele von Erschöpfung, Lethargie und einer Art mentalem „Nebel“, bis sie sich an die Diät angepasst haben (das Gehirn stellt sich während der ersten 3 Wochen auf eine Verwendung von Ketonen als Energielieferant um). Ich möchte anmerken, dass eine Supplementation mit Natrium, Kalium und Magnesium dabei helfen kann, das Gefühl der Erschöpfung zu begrenzen oder zu eliminieren.

Mit ziemlicher Sicherheit würde ich nicht empfehlen, direkt vor einer wichtigen Prüfung oder einer kognitiven Herausforderung mit einer sehr kohlenhydratarmen/ketogenen Diät zu beginnen. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass dies Probleme verursachen wird.

Doch was ist mit jemandem, der sich an den Zustand der Ketose angepasst hat? Hier scheint es eine große Varianz zu geben. Einige Menschen reagieren neutral hierauf, doch ich weiß von vielen, die von einer weitaus besseren Gehirnfunktion berichten, wenn sie sich im Zustand der Ketose befinden. Ich kann Ihnen nichts über den zugrunde liegenden Mechanismus sagen, dies ist einfach etwas, von dem die Leute berichten. Doch dies neigt dazu, höchst variabel zu sein (und ich kann mich an keine Studie erinnern, die die kognitive Leistungsfähigkeit nach einer langfristigen Anpassung an kohlenhydratarme Diäten untersucht hat.)

CKDs fügen eine weitere Komplikation hinzu. Abgesehen von einigen Trainingsuntersuchungen bezüglich der Ausdauerleistungen, die nur die körperliche Leistungsfähigkeit untersucht haben und die ich im Artikel Cyclical Ketogenic Diets and Endurance Performance betrachtet habe, bin ich mir keiner Studien bewusst, die die Auswirkungen von CKDs auf die kognitive Leistungsfähigkeit untersucht haben. Ich erwähne dies, da einige Menschen von Veränderungen berichten, wenn sie zwischen einer sehr niedrigen und einer sehr hohen Kohlenhydratzufuhr hin und her wechseln.

Ketose beeinträchtigt die Gehirnfunktion!?

In der Tat fühlen sich viele, die sich in Ketose „toll“ fühlen, etwas benommen oder schläfrig, wenn sie wieder zu einer hohen Kohlenhydratzufuhr übergehen. Dies hängt wahrscheinlich entweder mit Veränderungen der Blutzuckerspiegel oder einer starken Erhöhung der Serotoninspiegel im Gehirn (welche dazu neigt, Lethargie und Müdigkeit hervorzurufen) zusammen, aber es kommt vor.

Einige Menschen scheinen zumindest eine kurze Wiederanpassung (im Bezug auf Müdigkeit, usw.) zu durchlaufen, wenn sie von einer hohen Kohlenhydratzufuhr wieder zurück zu einer niedrigen Kohlenhydratzufuhr übergehen. Auch dies ist recht variabel und viele Menschen können zwischen den beiden Extremen hin und her wechseln, ohne irgendetwas in dieser Art zu spüren. Ich habe keine Ahnung warum, es handelt sich einfach nur um Berichte, die ich gesehen habe.

Doch zurück zu Ihrer Frage danach, ob Sie für Ihren Test den Zustand der Ketose verlassen sollten. Dies ist eine schwer zu beantwortende Frage und Sie müssen sich an ihre vorhergehenden Übergänge von einer niedrigen Kohlenhydratzufuhr zu einer hohen Kohlenhydratzufuhr während der CKD erinnern. Wenn Sie das Gefühl haben, dass Sie sich vollständig an die Ketose angepasst haben und mental gut funktionieren und dass Sie sich etwas benommen fühlen, wenn Sie wieder zu einer hohen Kohlenhydratzufuhr übergehen, dann würde ich wahrscheinlich empfehlen, während des Tests bei einer niedrigen Kohlenhydratzufuhr zu bleiben.

Wenn Sie einer der Menschen sind, die sich nie vollständig an eine Ketose angepasst zu haben scheinen (diese Menschen existieren), dann könnte es Sinn machen, ein bis zwei Tage vor dem Test zumindest zu einer moderaten Kohlenhydratzufuhr überzugehen. Unglücklicherweise gibt es zu viel Variabilität, um Ihnen eine hierüber hinaus gehende Empfehlung zu geben.

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