Positive Dopingtests auf Nandrolon: Was es damit wirklich auf sich hat!

Dopingtests unter Verwendung der IOC Standards sind weit davon entfernt perfekt zu sein. Seit mehr als zwei Jahrzehnten wird die Kurzsichtigkeit der Fackelträger der IOC Teststandards kritisiert. Von Beginn stand das fehlerbehaftete Testosteron/Epitestosteron-Verhältnis, das für die Entdeckung der Verwendung exogenen Testosterons verwendet wurde, stark in der Kritik. Es wurden zwar einige Änderungen vorgenommen, um Fehler zu korrigieren, doch es wurden bei weitem nicht alle Fehler ausgemerzt.

Während der letzten zwei Jahrzehnte haben sich viele den Kopf über die Nandrolon-Problematik zerbrochen. In dem Artikel „Drug Use and Detection in Amateur Sports”, welches im Jahr 1986 veröffentlicht wurde, stand Folgendes:

Während der letzten Jahre wurde eine zunehmende Anzahl von Sportlern – insbesondere Powerlifter und Gewichtheber – positiv auf Nandrolon (19-Nortestostern) getestet, obwohl diese wiederholt vor der Verwendung dieser Verbindung gewarnt worden waren.

Es gab viele Fälle von Sportlern, die positiv auf 19-Nortestosteron getestet wurden – obwohl diese Sportler seit über einem Jahr vor dem Test kein Nandrolon mehr verwendet hatten. Es ist schwer zu glauben, dass ein Wirkstoff mit unserer derzeitigen Methodologie (selektives Ionenmonitoring, Gaschromatographie, Massenspektrometer) bis zu einem Jahr nach der letzten Verwendung nachgewiesen werden kann.

Es scheint jedoch, dass im Fall eines Nandrolon-Esters, dessen Ausscheidung nach einigen Wochen nicht einer einfachen Kinetik erster Ordnung folgt, noch viele Monate nach der letzten Injektion sehr niedrige Spiegel der Verbindung und ihrer Stoffwechselprodukte im Körper (und nachfolgend auch im Urin) präsent sind. Die aktuellen Verbesserungen bei der Reinigung, Isolation und Analyse von Urinproben machen es möglich, diesen niedrigen Nandrolonspiegel in Urinproben nachzuweisen. Aufgrund des Ausscheidungsschemas von Nandrolon ist es außerdem unmöglich die Retrospektive der analytischen Methode zu berechnen.

In den letzten acht Jahren gab es viele dokumentierte Fälle von Sportlern, die, nachdem sie mit einem positiven Dopingtest auf 19-Nortestosteron konfrontiert worden waren, zuerst bestritten, dass sie dieses Steroid verwendet hatten. Jedoch später die Verwendung einige Monate vor dem Dopingtest zugaben. Auf der anderen Seite gibt es einige dokumentierte Fälle von Sportlern, die positiv auf Nandrolon (19-Nortestosteron) getestet wurden, aber kategorisch verneinten, dass sie Nandrolon oder andere verbotene leistungssteigernde Substanzen verwendet hatten.

Es ist etwas schwierig zu erklären, wie Nandrolon in Urinproben von Sportlern nachgewiesen werden könnte, die behaupten diesen Wirkstoff nie verwendet zu haben. Die gewöhnlichen Erklärungen gehen davon aus, dass der Sportler entweder die Verwendung von Nandrolon verbergen möchte, oder dass er sich nicht darüber im Klaren war, dass er „irgendwie“ unbeabsichtigt Nandrolon verwendet hatte. Möglich wäre auch, dass er Nandrolon viele Monate vor dem Dopingtest verwendet hatte.

Es ist theoretisch möglich, dass 19-Nortestosteron ein Zwischenprodukt beim Pfadweg von Testosteron zu Östradiol ist, da die Hydroxylierung der winkelförmigen 19-Methylgruppe ein essentieller Schritt beim Aromatisierungsprozess zu sein scheint. Auch wenn 19-Hydroxy- Zwischenprodukte normalerweise unter biologischen Bedingungen nicht akkumulieren, findet ihre Bildung folglich in all den Gewebetypen statt, in denen eine Aromatisierung stattfinden kann. Beim Menschen umfasst dies die Plazenta, die Eierstöcke, die Hoden, das Fettgewebe, die Haare, die Fibroblasten der Haut und möglicherweise die Leber.

Dr. Kristen B. Eik-Nes hat in seinem Buch „The Androgens of the Testis“ (Die Androgene der Hoden) einen möglichen Pfadweg für die Produktion von 17beta-Östradiol aufgezeigt. Dieser Pfadweg umfasst mehrere Schritte inklusive der Bildung von 19-Nortestosteron durch eine Decarboxylierung von 19-Carboxytestosteron. Ein anderer möglicher Pfadweg könnte die Bildung von 19-Nortestosterone aus Androstenedion über 19-Norandrostenedion umfassen.

Vor einigen Jahren wurde im Gegensatz zu dem, was man bisher im Bereich der Wissenschaft geglaubt hatte, herausgefunden, dass 19-Nortestosteron bei männlichen Pferden endogen produziert wird. Jetzt wird ein Verhältnis verwendet, um die exogene Verwendung von 19-Nortestosteron bei Dopingkontrollen von Rennpferden festzustellen (ähnlich dem Verhältnis, das für den Nachweis der Verwendung von exogenem Testosteron bei Sportlern verwendet wird).

Dr. Donike war sich der Möglichkeit einer endogenen Produktion von 19-Nortestodsteron bewusst. Bis jetzt konnte jedoch trotz der Tatsache, dass seit 1980 zehntausende von Urinproben unter Verwendung der Kapillarsäulen Chromatographie in Verbindung mit einer Massenspektrometrie analysiert wurden, noch kein Beweis dafür gefunden werden, dass 19-Nortestosteron endogen produziert wird.

Es besteht jedoch immer noch die Möglichkeit, dass die Verbesserung der Empfindlichkeit eines Tests für ein synthetisches Steroid wie 19-Nortestosteron die Möglichkeit für den Nachweis von Spuren desselben Steroids, das natürlich über unbedeutende Pfadwege produziert wird, erhöht. Es ist zwingend erforderlich, dass beträchtliche dopingfreie Populationen mit jeder neuen Verbesserung der Analysetechnik kontrolliert werden.

Es ist weiterhin möglich, dass die Verwendung von Testosteron und/oder anderer anaboler Steroide, die aromatisieren, und/oder Gonadotropin (HCG) die endogene Produktion von Östrogen und somit auch möglicher 19-Nortestosteron Zwischenprodukte erhöht, wodurch der Spiegel des endogen produzierten 19-Nortestosterons über die Grenze der Nachweisbarkeit erhöht werden könnten. So könnte z.B. die Verwendung von Dianabol vor einem Dopingtest die endogenen 19-Nortestosteron Spiegel erhöhen. Somit könnte der Sportler vielleicht einem Nachweis des anabolen Steroids, das er verwendete, umgehen (wenn er die Anwendung rechtzeitig beendet), doch er könnte positiv auf 19-Nortestosteron getestet werden, obwohl er vielleicht niemals 19-Nortestosteron verwendet hat.

Vielleicht könnte auch die begleitende weitverbreitete Verwendung von Supplements bei den Sportarten mit der höchsten Rate der Verwendung anaboler Steroide (die so genannten „energiegeladenen Sportarten“ – Powerlifting, Gewichtheben und Leichtathletik – insbesondere die Wurf- und Sprintdisziplinen) irgendwie für die zunehmende endogene Nortestosteron Produktion verantwortlich sein (möglicherweise als Resultat der Veränderungen bezüglich der Synthese, der Ausscheidung und der Verstoffwechslung anderer Hormone).

Später im Jahr 1986, in Update Nummer des Artikels schrieb Mauro Di Pasquale:

Die endogene Produktion von 19-Nortestosteron

Wie bereits in Update Nummer zwei erwähnt wurde, gibt es mehrere Pfadwege, über die 19-Nortestosteron endogen im Körper hergestellt werden kann. Aktuelle Studien haben gezeigt, dass 19-Nortestosteron bei anderen Säugetieren neben Pferden endogen produziert wird. 19-Norandrostenedione wurde erstmals von R. Shorer aus der Follikelflüssigkeit der Eierstöcke von Pferden isoliert (1). Vor kurzem wurde die Gegenwart von 19-Norandrostenedione als eines der Hauptsteroide und 19-Nortestosteron als untergeordnete Komponente in der Follikelflüssigkeit der Eierstöcke bei Schweinen nachgewiesen (2, 4). In beiden Studien wurde herausgefunden, dass die Spiegel beider Verbindungen vor dem Eisprung und bei großen Follikeln am höchsten waren.

19-Nortestosteron konnte außerdem als untergeordnete Komponente in der Follikelflüssigkeit der Eierstöcke bei Pferden (5) und in den Hoden von Pferden und Schweinen (6) nachgewiesen werden. Es gibt einen Bericht bezüglich der Bildung von 19-Nortestosteron und 19-Norandrostenedin aus Testosteron durch Plazenta Mikrosome bei Pavianen (7). Es gibt einen weiteren Bericht darüber, dass 19-Nortestosteron in den Nieren von Mäusen aus Testosteron gebildet werden kann (8). Trotzdem gibt es immer noch keine Beweise dafür, dass 19-Nortestosteron beim Menschen endogen produziert wird – zumindest nicht in Konzentrationen, die mit Hilfe der augenblicklich verfügbaren analytischen Methoden nachgewiesen werden können.

Viele Studien, inklusive zweier kürzlich in den USA (9) und Großbritannien (10) durchgeführter Studien, haben gezeigt, dass die Hydroxylierungs-, Oxidations- und Decarboxylierungsprozesse, die Testosteron umfassen und zur Bildung von Östrogen führen, an denselben oder benachbarten enzymatischen Orten ablaufen, wobei die Zwischenprodukte an den Enzymen verbleiben. Jedes Zwischenprodukt wie z.B. 19-Nortestosteron wäre somit sehr kurzlebig und könnte sich deshalb nicht in nennenswerten Konzentrationen ansammeln.

Es scheint also so, als ob die rapide Umwandlung von 19-Nortestosteron vor einer möglichen Verteilung im Gewebe normalerweise keinen Nachweis im Körpergewebe oder Körperflüssigkeiten erlaubt.

Daher ist es logisch anzunehmen, dass 19-Nortestosteron in der Tat als Zwischenprodukt im menschlichen Körper produziert wird, wobei aufgrund der Geschwindigkeit des Aromatisierungsprozesses normalerweise keine Akkumulation der Verbindung zustande kommt. Falls es doch zu einer Akkumulation kommen sollte, geschieht dies wahrscheinlich in Mengen, die unterhalb der augenblicklichen Nachweisbarkeitsgrenze liegen, die bei etwa 0.25 Nanogramm/Milliliter Urin für die meisten Steroide liegt. Im Augenblick sehen die meisten Laboratorien eine Spur eines Steroids abhängig von der Verbindung und des getesteten Mediums als die zwei- bis fünffache Menge der Nachweisgrenze an. Es ist jedoch nicht bekannt, ob unter bestimmten physiologischen oder pathologischen Umständen signifikante Akkumulationen oder Ausscheidungen zustande kommen können.

Die Dynamik des Systems könnte die sein, dass unter Umständen, bei denen normale stoffwechseltechnische Pfadwege durch die Gegenwart eines exogenen anabolen Steroids oder die vorhergehende Verwendung exogenen 19-Nortestoterons unterbrochen bzw. gestört werden, der Aromatisierungsprozess auf eine solche Art und Weise beeinflusst wird, dass eine signifikante Akkumulation oder Ausscheidung einiger 19-Norsteroide ermöglicht wird. Vielleicht sogar in ausreichenden Mengen, um mit Hilfe der heutigen empfindlichen Nachweistechniken entdeckt zu werden.

Somit liegt es im Bereich des Möglichen, dass die Verwendung anaboler Steroide die Bildung der 19-Norsteroide durch eine Veränderung der stoffwechseltechnischen Umwandlung von Testosteron in Östrogen erhöhen könnte. Es ist eine gut bekannte Tatsache, dass die Mengen vieler der Enzyme in der Leber und in anderen Organen durch die Behandlung mit bestimmten Medikamenten und Hormonen erhöht oder reduziert werden können. Diese Verschiebung der Enzymspiegel kann die Rate der Produktion von Stoffwechselprodukten bestimmter Zwischenhormone durch eine Veränderung der Dynamik der stoffwechseltechnischen Testosteron-Östrogen Pfadwege verändern – und möglicherweise die Akkumulation (und nachfolgende Gewebeausscheidung) von Verbindungen erlauben, die unter normalen Umständen nicht akkumulieren würden.

Eine gesteigerte oder reduzierte Aktivität eines oder mehrerer der intrazellularen Enzyme, die an der Umwandlung von Testosteron in Östrogen beteiligt sind, könnte zu einer intrazellularen oder extrazellularen Akkumulation von Zwischenprodukten oder entfernten Vorgängerstoffen dieser enzymatischen Reaktionen führen. Es besteht somit die Möglichkeit einer hormonell induzierten Erhöhung der Produktion von 19-Nortestosteron und seiner Stoffwechselprodukte.

Es ist außerdem bekannt, dass das Endprodukt einer Sequenz von Reaktionen häufig die Aktivität anderer Enzyme eines biosynthetischen Pfadwegs reguliert. Es ist somit möglich, dass die Verwendung aromatisierender Steroide eines oder mehrerer Enzyme, die an der Umwandlung von Testosteron oder Androstenedion in Östrogen beteiligt sind, hemmen könnte. Diese Hemmung des Endprodukts könnte in einem Produktüberschuss resultieren (möglicherweise 19-Nortestosteron). Die reduzierte Aktivität eines der intrazellularen Enzyme kann zur intrazellularen oder extrazellularen Akkumulation eines Zwischenprodukts oder eines entfernten Vorläuferstoffes irgendwo in der Stoffwechselkette führen.

Man muss jedoch bedenken, dass es von einer Spezies zu einer anderen und von einem Gewebetyp zu einem anderen deutliche Variationen bezüglich der gebildeten Stoffwechselprodukte gibt. Bis jetzt hat noch niemand natürlich vorkommende 19-Norsteroide beim Menschen identifizieren können.

Die frühere Verwendung von 19-Nortestosteron

Die Verwendung von exogenem 19-Nortestosteron könnte die Synthese bestimmter Enzyme anregen und die Synthese anderer Enzyme hemmen, so dass das Endresultat eine Akkumulation und Ausscheidung von 19-Nortestosteron und seiner drei Stoffwechselprodukte, sowie die Bildung östrogener Verbindungen sein könnte. Selbst nachdem die exogene Zufuhr von 19-Nortestosteron beendet wurde, könnten die enzymatischen Prozesse immer noch in ausreichendem Umfang verändert sein, so dass der Athlet weiterhin 19-Nortestosteron akkumulieren könnte, was sich in einem positiven Dopingtest, lange nachdem die letzten Spuren des exogenen 19-Nortestosterons ausgeschieden wurden, widerspiegeln würde. Somit könnte durch die Verwendung von exogenem 19-Nortestosteron eine gesteigerte Enzymaktivität induziert werden, die 19-Norsteroide anstelle von Östrogen produziert.

Die Akkumulation und Ausscheidung von 19-Nortestosteron und seiner Stoffwechselprodukte könnte, wie oben erklärt wurde, durch die Verwendung anderer anaboler Steroide weiter verstärkt werden.

Es ist außerdem möglich, dass die Verwendung anderer Medikamente wie Antiöstrogene durch eine ähnliche Beeinflussung des enzymatischen Pfadweges der Östrogenproduktion die endogene Produktion und Akkumulation von 19-Nortestosteron steigern könnte.

Die Bildung von 19-Nortestosteron während der chromatographischen Reinigung

19-Norsteroide werden in Methanol (MEOH/OH-) leicht aus 19-oxo-Androstenedion und 19-oxo-Testosteron gebildet. Diese Methode wurde in der Tat für die Herstellung von 19-Norsteroiden aus 19-Oxosteroiden verwendet (11). Es erscheint außerdem logisch, dass die Bildung von 19-Norsteroiden während der Reinigung und chromatographischen Prozeduren stattfinden könnte. Eine gesteigerte Empfindlichkeit eines Tests würde die Möglichkeit des Nachweises von Spuren eines jeden Steroids, das in der Trennsäule gebildet wird, erhöhen.

REFERENZEN

JAMA, January 2, 1987 – vol 257, No. 1, pg 12-13.

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Chem. Pharm. Bull., 8, pgs.84-85.

Die endogene Produktion von Nandrolon und dessen Stoffwechselprodukte

Es ist eine Tatsache, dass seit damals eine Reihe von Studien zeigen konnte, dass Norandrosteron (NA) and Noretiocholanolone (NE) – und wahrscheinlich auch Nandrolon selbst – endogene Hormone darstellen, die wahrscheinlich über die gonadalen, Adrenalin und peripheren steroidogenen Pfadwege hergestellt werden. (Kicman & Brooks 1988; Debruyckere et al. 1990, Le Bizec et al. 1999, Dehennin et al. 1999).

Da NA und NE endogene Steroide sind, ist es nicht unbedingt die Gegenwart von Nandrolon, die einen positiven Dopingtest auf Nandrolon ausmacht. Wir müssen deshalb dazu in der Lage sein, die natürlichen endogenen Produkte von den exogen zugeführten – inklusive dem anabolen Steroid Nandrolon und den unterschiedlichen Prohormonen Norandrostenedion and Norandrostenediol – zu unterscheiden.

Zu diesem Zweck haben das IOC und andere Sportorganisationen beschlossen, einen Schwellenwert bezüglich der Konzentration im Urin festzulegen, oberhalb von dem ein Dopingtest als positiv auf das anabole Steroid Nandrolon und/oder eines oder mehrere seiner Prohormone angesehen wird. Und dies ist der Punkt, der das größte Problem darstellt.

Unglücklicherweise für Sportler ist die Festlegung eines Schwellenwerts der Urinkonzentration von Nandrolon Stoffwechselprodukten ein schwieriger und spekulativer Prozess, da es zurzeit noch an wissenschaftlichem Wissen in diesem Bereich mangelt.

Im Rahmen mehrerer Studien konnte z.B. gezeigt werde, dass die endogene Produktion variiert und bei männlichen Testpersonen bei bis zu 37 ng/ml liegen kann (Debruyckere et al., 1990). Es wurden keine spezifischen Studien durchgeführt, um die Ausscheidungsrate bei Frauen zu bestimmen, obwohl gezeigt werden konnte, dass die natürlichen NA-Konzentrationen im Urin signifikant höher als bei Männern ausfallen (Ciardi et al. 1999).

Die Verwendung eines Schwellenwerts wir außerdem schwierig, wenn umweltbedingter und psychologischer Stress in Veränderungen der Ausscheidungsrate von Steroid-Stoffwechselprodukten resultiert. Eine aktuelle Arbeit von Le Bizec et al. (1999) hat gezeigt, dass Training in einer signifikanten Erhöhung der Konzentrationen von Nandrolon Stoffwechselprodukten im Urin resultieren kann. Es wurde herausgefunden, dass die NA Menge im Urin bei einem Fußballspieler im Verlauf eines Spiels um 300% steigt.

Auch vorläufige Daten einer Studie aus Großbritannien zeigen, dass die NA-Urinspiegel aufgrund von Training, der Verwendung nicht verbotener ernährungstechnischer Supplements und vielleicht sogar aufgrund von Krankheiten – eine andere Form des Stresses für den Körper – variieren können (siehe Anhang 1 unten).

Unglücklicherweise ist es aufgrund mangelndem wissenschaftlichen Wissens in diesem Bereich nicht möglich, eine eindeutige Aussage über die natürliche Bandbreite der Ausscheidung von Nandrolon Stoffwechselprodukten bei Männern oder Frauen, unter natürlichen und stressigen Umständen sowie mit oder ohne die Verwendung unterschiedlicher, nicht verbotener ernährungstechnischer Supplements zu treffen. Als Resultat hiervon ist es auch nicht möglich, einen wissenschaftlich oder juristisch nachhaltigen Grenzwert festzulegen, oberhalb dem ein Dopingverstoß nachweislich vorliegt.

Andere Gründe für einen positiven Nandrolon Dopingtest

Neben all den bereits erwähnten Problemen gibt es das Problem einer Kontamination – beabsichtigt oder unbeabsichtigt – der Nahrung, der Getränke oder ernährungstechnischer Supplements eines Sportlers durch Verbindungen, die in einem falschen positiven Test auf Nandrolon resultieren können. Eine aktuelle Studie (Le Bizec et al., 2000) konnte z.B. zeigen, dass dies durch den Verzehr von Wildschweinfleisch geschehen kann.

Wo stehen wir heute?

Unglücklicherweise hat sich nicht viel geändert. Das IOC verteidigt gezwungenermaßen den Status Quo und verschließt immer noch die Augen davor, dass die von ihm festgelegten willkürlichen NA-Grenzwerte für den Nachweis der Verwendung exogenen Nandrolons und der Nor-Prohormone ernsthaft fehlerhaft sein könnten.

Es konnte adäquat gezeigt werden, dass Norandrosteron und Noretiocholanolon – und wahrscheinlich auch Nandrolon selbst – beim Menschen endogene Hormone darstellen. Somit bildet, wie wir gesehen haben, nicht die Gegenwart von Hormon-Stoffwechselprodukten, sondern die Menge dieser Stoffwechselprodukte die Basis für einen positiven Dopingtest.

Aufgrund der physiologischen und möglichen pathologischen Parameter ist höchstwahrscheinlich unmöglich, einen Dopingtest als positiv auf Nandrolon zu bezeichnen, so lange keine signifikanten Spiegel dieser Stoffwechselprodukte im Urin gefunden werden, da es sich bei den Nandrolon Stoffwechselprodukten um endogene Verbindungen handelt, die an der Bildung von Östrogen (vielleicht sekundär neben der Decarboxylierung von 19-Carboxytestosteron oder aus Androstenedion über 19-Norandrostenedion) beteiligt sind.

Es gibt mehrere Gründe für diese Ansicht:

Mangelnde Daten bezüglich der endogenen Verstoffwechslung der Nor-Steroide

An erster Stelle steht der Mangel an wissenschaftlichen und medizinischen Daten, die die Entscheidung bezüglich eines positiven Dopingtests substantiieren.

Das, was bekannt ist, läuft auf eine Anerkenntnis hinaus, dass Nandrolon oder zumindest seine Stoffwechselprodukte endogene Steroide darstellen. Anhand einiger weniger kleiner Studien nimmt man an, dass die Spiegel dieser Stoffwechselprodukte sehr niedrig sind. Anhand dieser Daten wurde ein Grenzwert von 2 ng/ml für Männer und 5 ng/ml bei Frauen als obere Grenze für die endogene Menge von NA im Urin durch ein IOC Memorandum im August 1998 festgelegt.

Selbst bei diesen winzigen Stichprobenüberprüfungen wird offensichtlich, dass diese Werte selbst bei normalen Menschen falsch sind, da eine frühere Studie erhöhte NA Spiegel zwischen 9 und 37 ng/ml bei drei männlichen Freiwilligen, die niemals das anabole Steroid Nandrolon verwendet hatten, fand.

Unabhängig hiervon gibt es bezüglich der Serum- und Urinspiegel von 19-Nor-Androgenen und anderen Nor-Verbindungen keine substantiellen Mengen von Informationen, die anhand größerer Populationen von Männern und Frauen unter unterschiedlichen physiologischen, psychologischen und pathologischen Umständen ermittelt wurden.

Variationen der Spiegel dieser Verbindungen – welche Teil des sexuellen und reproduktiven steroidalen Milieus sind – würden logischerweise unter unterschiedlichen Umständen bei Männern und auch bei auch Frauen – inklusive der Menstrualphasen und der Schwangerschaft, sowie unterschiedliche physiologische und pathologische Zustände bei beiden Geschlechtern – auftreten.

Mögliche Gründe für erhöhte Spiegel bei Frauen

Es gibt z.B. in der wissenschaftlichen oder medizinischen Literatur keine Informationen bezüglich der Veränderungen der 19-Nor-Steroide um den Zeitpunkt des Eisprungs herum, wenn es zu einem Schub bezüglich der Ausschüttung von Gonadotropinen, Testosteron und Östrogen kommt.

Ein Gonadotropin Schub, der als Teil des präovulatorischen Komplexes endokrinologischer und physiologischer Veränderungen angesehen wird und in einer Erhöhung der endogenen Produktion von Testosteron, Epitestosteron, Östrogen und wahrscheinlich auch Nandrolon (angesichts seiner Rolle als Zwischenprodukt bei der Umwandlung von Testosteron in Östrogen) resultiert, würde Erhöhungen all dieser Steroide erklären, die im Urin einer Sportlerin gefunden werden könnten.

Bei Frauen stellt eine beginnende Schwangerschaft, bei der zu Veränderungen der Gonadotropine und im Bereich der Steroidogenese kommt, einen weiteren möglichen Grund für eventuelle Erhöhungen dar.

Was auch immer der Grund sein mag, würde ein endogener Ursprung von Nandrolon wahrscheinlich mit einer durchgängigen Erhöhung anderer über den Urin ausgeschiedener Steroide inklusive Testosteron und Epitestosteron einhergehen. Diese erhöhten Spiegel würden gegen die Verwendung irgendwelcher exogener Nor-Steroide sprechen. Jede Verwendung von exogenem Nandrolon oder auch anderen in Form von Supplements erhältlichen Nor-Steroiden würde wahrscheinlich nicht in einer begleitenden Erhöhung der Testosteron- und Epitestosteron-Spiegel in einer Urinprobe einhergehen. Die Verwendung exogener Nor-Verbindungen würde stattdessen (wie dies auch bei der Verwendung von exogenem Testosteron und anderen anabolen Steroiden beobachtet werden kann) wahrscheinlich eher eine unterdrückende Auswirkung auf die Gonadotropine und die endogene Steroidogenese und somit auch auf die Urinspiegel von Testosteron und Epitestosteron besitzen, welche somit reduziert würden, während es gleichzeitig zu einer Erhöhung der Spiegel von NA und NE kommt.

Die Verwendung von Nandrolon oder von Prohormonen hätte andere Auswirkungen auf das hormonelle Profil, die genau dem Gegenteil von dem entsprechen würden, was man in Rahmen einer natürlichen Erhöhung der Steroidogenese beobachten würde (siehe Anhang 2 für mehr Details).

Mögliche Lösungen

Anstatt sich auf willkürlich festgelegte Grenzwerte zu verlassen, sollte das IOC nach anderen Methoden suchen, die endogene und exogene Verbindungen voneinander unterscheiden können.

Zum augenblicklichen Zeitpunkt geht ein vom IOC akkreditiertes Labor von einem positiven Test aus, wenn das Verhältnis von Testosteron zu Epitestosteron mehr als 6 zu 1 beträgt. Doch wie in der Vergangenheit mehrfach betont wurde, kann dieses Verhältnis auch ohne einen Verstoß gegen die Anti-Doping Richtlinien überschritten werden (siehe Carlström et al. 1992, Catlin & Hatton 1991, Dehennin 1994, Dehennin & Matsumoto 1993, Falk et al. 1988, Namba et al. 1989, Oftebro 1992, Raynaud et al. 1992, Raynaud et al. 1993a, Raynaud et al. 1993b, Dehennin & Matsumoto 1993).

Um die Möglichkeit eines falschen positiven Tests zu reduzieren, zieht das IOC die Verwendung einer neuen Methode in Betracht, die auf einem Vergleich des Kohlenstoff-Isotopen-Verhältnisses (13C/12C) von Testosteron-Stoffwechselprodukten und den endogenen Testosteron Vorläuferstoffen beruht (Shackleton et al. 1997a, Shackleton et al. 1997b). Diese Technik verlässt sich auf die Tatsache, dass synthetisches Testosteron eine andere Kohlenstoff Isotopen-Signatur als natürliches Testosteron aufweist.

Ein ähnlicher Ansatz kann verwendet werden, um die Verwendung von endogenem Nandrolon und Nor-Prohormonen zu erkennen. Hierbei könnten die Kohlenstoff-Isotopen in Nandrolon-Stoffwechselprodukten verwendet werden, um zwischen exogenem und endogenem 19Na und 19NE zu unterscheiden, wodurch die verschiedenen Unsicherheiten bezüglich der Variationen von NA-Urinkonzentrationen aufgrund physiologischer und pathologischer Zustände ausgeräumt werden könnten.

Genauso könnten Wege gefunden werden, aufgrund der Unterschiede bezüglich der Ausscheidung von Stoffwechselprodukten, zwischen der Verwendung von Nandrolon und Nor-Prohormonen zu unterscheiden.

Eine andere Methode, die dazu in der Lage zu sein scheint, eine frühere Verwendung von Nandrolon nachzuweisen, selbst wenn ein Urintest negativ ausfällt, ist die Haaranalyse. Die Gegenwart von Nandrolon im Haar könnte verwendet werden, um die exogene Verwendung von Nandrolon zu beweisen, da endogene Nandrolon-Spiegel als Zwischenprodukt existieren, das vollständig in seine Stoffwechselprodukte inklusive NA und NE umgewandelt wird, weshalb diese Spiegel zu niedrig sind, um im Serum, im Urin oder im Haar nachgewiesen werden zu können.

Fazit

Es gibt mehrere Faktoren, die einen Einfluss auf die Bildung und Ausscheidung von Nandrolon und Nor-Stoffwechselprodukten, die in erhöhten Spiegeln von NA und NE resultieren, besitzen könnten. Die begrenzt verfügbaren Daten reichen nicht aus, um diese Faktoren und ihre Auswirkungen auf die Steroidogenese, sowie die folgende Ausscheidung von NA und NE über den Urin näher untersuchen zu können. Da es einige wenige veröffentliche Studien gibt, die die Serum- oder Urinspiegel von Nandrolon, NE und NA in unterschiedlichen physiologischen und pathologischen Zuständen untersuchten und da gezeigt werden konnte, dass die Möglichkeit erhöhter NA-Urinspiegel infolge von Training und/oder der Verwendung ernährungstechnischer Supplements, die keine verbotenen Substanzen enthalten, besteht, zeigt, dass in vielen Fällen eines positiven Dopingtests auf Nandrolon die Beweispflicht nicht erfüllt wurde.

Wir befinden uns in einer Position, in der die heute gültige Grenzwerte gewählt wurden, um die wirklich Schuldigen auf Kosten einer Bestrafung von Unschuldigen zu fangen. An dieser Stelle müssen wir uns selbst fragen, ob wir in Anbetracht eines möglicherweise die Karriere beendenden Einflusses eines positiven Dopingtests gewillt sind, einige unschuldige Sportler zu opfern, um sicherzustellen, dass wir all die Schuldigen erwischen. Meiner Meinung nach sind wir dazu verpflichtet, die Schuld schlüssig zu beweisen, anstatt sie nur anzunehmen. Wir sind besser dran, wenn wir ein paar schuldige Sportler laufen lassen, wenn dies im Umkehrschluss bedeutet, dass keine unschuldigen Sportler geopfert werden.

Als solches wäre es sowohl logisch als auch vernünftig und ein annehmbarer Kompromiss zu folgern, dass – bis wir nahezu 100% sicher sein können, dass die Nor-Steroide, die im Urin eines Sportlers gefunden werden, nicht endogener Herkunft sind – ein Dopingtest, der die Gegenwart von weniger als 100 ng/cc NA zeigt, als verdächtig angesehen werden und eine Diskussion nach sich ziehen sollte, anstatt automatisch als positiver Beweis für die Verwendung von exogenem Nandrolon oder die Verwendung anderer exogener Nor-Sterode zu gelten.

Anhang 1

Einer Pressemeldung entnommen: Richardson wurde von Dopingvorwürfen freigesprochen.

Das Nandrolon Forschungsprojekt bestätigte den Verdacht von vielen, als heute die Schlussfolgerung verkündet wurde, dass eine Kombination von Training und ernährungstechnischen Supplements zu einem positiven Dopingtest führen kann. Gleichzeitig wurde im Rahmen einer Analyse entdeckt, dass Supplements, die von den Athleten verwendet wurden, scheinbar kein Nandrolon enthalten.

Die Arbeitsgruppe, die sich aus Professor Ron Maughan, Professor Eric Newsholme, Professor Clyde Williams und Professor Ed Hillhouse zusammensetzte, führte ein Experiment durch, das nach ihren Worten zeigte, dass „ein dringender Bedarf für eine vollständige Untersuchung der Faktoren besteht, die zu einem positiven Test auf Nandrolon bei Sportlern führen können.“

Der Test umfasste drei Sportler, die positiv auf Nandrolon getestet worden waren, und drei gesunde Freiwillige. Für eine Dauer von sieben Tagen trainierten die Sportler, wobei sie keine Supplements zu sich nahmen. Die während dieses Zeitraums untersuchten Urinproben erwiesen sich als negativ oder befanden sich am unteren Ende des normalen Bereichs. Als jedoch zwei der Sportler damit begannen die Supplements zu verwenden, die sie vor ihrem positiven Test verwendet hatten, stiegen bei einem von ihnen die Nandrolon Spiegel konsistent auf über 10 ng/dl, was einen Wert repräsentiert, der das Fünffache des erlabten Grenzewertes bei Männern darstellt.

Als die drei gesunden Freiwilligen dieselben Supplements einnahmen, die von dem Sportler verwendet wurden, der während des Tests ein positives Testergebnis auf Nandrolon zeigte, konnte nur der Proband positiv auf Nandrolon getestet werden, der trainierte. Die Urinprobe dieses Freiwilligen zeigte am zweiten Tag einen Wert von über 10ng/ml.

In einem Statement  verkündete die Arbeitsgruppe folgendes: „Anhand dieser vorläufigen Resultate kommen wir zu der Schlussfolgerung, dass eine Kombination von Training und ernährungstechnischen Supplements, von denen keines eine verbotene Substanz enthielt, in einem positiven Test auf Nandrolon resultieren kann.

Anhang 2

Es gibt mehrere Gründe dafür, dass 19-Nortestosteron und andere Nor-Androgene die Hypothalamus-Hypophysen-Eierstock Achse, die Steroidogenese in den Eierstöcken, die LH Konzentrationen vor dem Eisprung und in Folge auch die Östrogen- und Testosteronausschüttung und wahrscheinlich auch die adrenale Androgenproduktion beeinflussen sollten. Ich werde im Folgenden einige dieser Gründe vorstellen.

Von 19-Nortestosteron und anderen Androgenen konnte gezeigt werden, dass diese eine direkte Östrogen- und Progesteronwirkung besitzen. (Markiewicz L, Gurpide E. Estrogenic and progestagenic activities of physiologic and synthetic androgens, as measured by in vitro bioassays. Methods Find Exp Clin Pharmacol 1997 May;19(4):215-22.) (Markiewicz L, Gurpide E. Estrogenic and progestagenic activities coexisting in steroidal drugs: quantitative evaluation by in vitro bioassays with human cells. J Steroid Biochem Mol Biol 1994 Jan;48(1):89-94.)

Folglich kann von diesen Verbindungen erwartet werden, dass sie ähnlich wie niedrige Dosierungen kombinierter Östrogen/Progesteron Kontrazeptiva wirken (unter der Annahme, dass selbst minimale Dosierungen verwendet werden).

Es ist seit langem bekannt, dass die Verwendung oraler Kontrazeptiva die Spiegel des freien Testosterons während des weiblichen Zyklus reduziert und die Serumspiegel von FSH, LH, Östradiol und Progesteron so weit senkt, dass kein Eisprung mehr möglich ist, wobei die normale Erhöhung der LH Spiegel und die hierauf folgende Erhöhung der Steroidogenese in den Eierstöcke ausbleibt. (Gaspard UJ, Romus MA, Gillain D, Duvivier J, Demey-Ponsart E, Franchimont P. Plasma hormone levels in women receiving new oral contraceptives containing ethinyl estradiol plus levonorgestrel or desogestrel. Contraception 1983 Jun;27(6):577-90.)

Selbst eine niedrige Dosis diese Kontrazeptiva unterdrückt die Produktion von Testosteron und anderer Androgene (Thorneycroft IH, Stanczyk FZ, Bradshaw KD, Ballagh SA, Nichols M, Weber ME. Effect of low-dose oral contraceptives on androgenic markers and acne. Contraception 1999 Nov;60(5):255-62.), was primär auf der Unterdrückung des LH Schubes vor dem Eisprung, welcher in einer gesteigerten Testosteronausschüttung resultiert, beruht. (Soules MR, Clifton DK, Steiner RA, Cohen NL, Bremner WJ. Gonadotropin-releasing hormone-induced changes in testosterone secretion in normal women. Fertil Steril 1987 Sep;48(3):423-7.). ,

Nortestosteron und Norandrostenedion sind Zwischenprodukte bei der Bildung von Östradiol und Östron. Beide wurden in der menschlichen Follikularflüssigkeit identifiziert und quantifiziert, wobei eine starke positive Korrelation zwischen den 19-Nortestosteron und Östradiol-17 beta sowie zwischen den 19-Norandrostenedion und Östron Konzentrationen gefunden wurde, welche auf einen gemeinsamen zellularen Ursprung hindeuten. (Dehennin L, Jondet M, Scholler R. Androgen and 19-norsteroid profiles in human preovulatory follicles from stimulated cycles: an isotope dilution-mass spectrometric study. J Steroid Biochem 1987 Mar;26(3):399-405.)

Es konnte außerdem gezeigt werden, dass exogenes Östrogen, Verbindung mit einer Östrogenaktivität und wahrscheinlich auch Androgene einen direkten adrenalen Einfluss besitzen können und somit sowohl die adrenale Androgenproduktion als auch die gonadale Steroidogenese reduzieren. (Casson PR, Elkind-Hirsch KE, Buster JE, Hornsby PJ, Carson SA, Snabes MC. Effect of postmenopausal estrogen replacement on circulating androgens. Obstet Gynecol 1997 Dec;90(6):995-8.) In diesem Fall hätten diese Verbindungen auch eine Auswirkung auf die periphere gegenseitige Umwandlung von Steroiden und die Reduzierung der gonadalen Testosteronproduktion bei Frauen.

Referenzen

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