Doc Alex zu Süßstoffen: wirklich Dickmacher und Diabetes fördernd?!

Süßstoff ist wahrlich in aller Munde, sowohl als Kontroverse als auch als Konsumprodukt. Jedoch gibt es einige Mythen und Fakten die nicht wirklich bekannt sind. Hier eine kleine Aufklärung zur Thematik.

Als erstes widmen wir uns Aspartam. Dieser Süßstoff ist mittlerweile als krebserzeugend und als „flüssiges Gift“ verschrien. Allerdings ähneln diese Aussagen eher einer Verschwörungstheorie als der Wahrheit. Es wurden etliche Studien angestellt um genau diese krebserregende Wirkung zu beweisen bzw.  zu widerlegen. Hierbei ergaben die Meta Studien, dass kein Risiko besteht. Für meinen Teil, lasse ich hier die Divise walten „Die Dosis macht das Gift“. Schießlich wird man sich trotzdem nichts Gutes tun, wenn man nun mehrere Liter am Tag konsumiert.

Die Wirkung auf den Insulinspiegel

Der nächste heiß debattierte Punkt ist die Insulinausschüttung durch Süßstoffe. Hier wird immer noch gerätselt woher diese stammen kann. Einige Studien haben herausgefunden, dass manche Süßstoffe wirklich zu einer Insulinausschüttung führen, obwohl das eigentlich nicht der Fall sein sollte. Hierbei ist offenbar ausschlaggebend, welcher Süßstoff man konsumiert. Wichtig hierbei: die Studienlage ist sich selbst nicht sicher!

Hier eine Auflistung der Stoffe die am meisten genutzt werden und die Insulin-Problematik:

  • Sucralose: Ad hoc nein, aber Glukose-Toleranz wird eingeschränkt – http://ajpgi.physiology.org/content/296/4/G735.long#sec-7
    https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23633524
  • Aspartam: Nein- https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2900484/
  • Stevia: Nein, sogar eventuell hilfreich bei Diabetes https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2900484/
  • Acesulfam-K: Ja! – https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/2887500 https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/2887503
    https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/9884024

Auswirkungen auf die Glukose-Toleranz

Eine weitere unangenehme Sache ist die gestörte Glukose-Toleranz. Was bedeutet das genau? Glukose-Toleranz ist im Endeffekt die Zeit die vom Körper gebraucht wird, um den Blutzuckerspiegel nach einem Anstieg zu senken. Ist diese Funktion schwer gestört wird meist Diabetes Typ 2 diagnostiziert. Allerdings liegt genau hier das Problem. Die meisten Süßstoffe haben darauf nämlich eine negative Wirkung. Deshalb stehen sie seit Langem in Verdacht Diabetes sogar zu fördern, und nicht zu bekämpfen.

Ebenfalls gibt es eine weiter Kontroverse bezüglich Glucagon, dem Gegenhormon von Insulin.  Theoretisch wird dieses Hormon via „Süßem“ getriggert. Auch hier ist die Studienlage nicht ganz geklärt. Jedoch scheint es oftmals zu einer Response zu kommen.

Welche Probleme können Süßstoffe nun herbeiführen?!

Probleme durch Süßstoffe:

  • Erhöhtes Diabetes Risiko aufgrund Glukose-Intoleranz
  • Erhöhtes Risiko für das metabolische Syndrom basierend auf der Insulin Resistenz
  • Veränderung der Magen Darm Flora
  • Allergische Reaktion (notorisch bekannt dafür: Natrium-Cyclamat)

Insbesondere der letzte Punkt ist ein Problem. Süßstoffe fördern einen gesonderten Bakterienstamm. Dieser verwertet euer Essen „besser“ indem er eure Magen-Darm-Flora verändert. Klingt auf den ersten Blick toll, jedoch muss man das aus vielen Blinkwinkel betrachten. Denn im schlimmsten Fall wird euer Körper so effektiv, dass er selbst in einem starken Kaloriendefizit genügend Kalorien aus der Nahrung ziehen kann und ihr somit kein Fett verliert. Für Hardgainer, scheint dies hingegen optimal.

Gepaart mit der Glukose Intoleranz, Insulin Resistenz und der verbesserten Aufnahme, können Süßstoffe definitiv dazu beitragen euch beleibter zu machen! Hier ist nun die Frage ob die zuckrige Alternative nicht sogar besser wäre…

Der Supergau

Man stelle sich das Szenario in einer einschlägigen Fast-Food-Kette vor. Man ordert Burger und Pommes und um sein Gewissen zu beruhigen nimmt man ein Light-Getränk. Jetzt ist in diesem Light Getränk aber ein Haufen Acesulfam-K und Aspartam, welches beides eure Glukose Toleranz hemmt und zu einem langanhalten Insulinlevel führt. Dazu Transfette und schrottige Kohlenhydrate durch Fritten und Burger und da habt ihr den Salat! Leider gibt es hierzu keine genauen Studien/Berichte die genau diese Szenarien abdecken. Hier wäre es Zeit für einen Eigenversuch um rauszufinden ob es einen großen Unterschied zwischen den Light Produkten oder den Zuckervarianten gibt!

Fazit:

Süßstoffe sind ein Ersatz und genauso sollten sie gehandhabt werden. Wenn man es mit einer Droge gleichsetzt gilt hier definitiv „die Dosis macht das Gift“! Wer am Tag ab und zu Süßstoffe konsumiert und das in moderater Menge, wird sehr wahrscheinlich keine Probleme haben. Wenn jedoch Light Getränke 80% eurer Flüssigkeitsaufnahme ausmachen und ihr dazu Soßen, Riegel und was auch immer noch vergöttert, hat das sehr wahrscheinlich keine positive Wirkung auf euren Körper!

In diesem Sinne, behandelt Süßstoffe mit Respekt und nutzt sie moderat. Ad hoc wäre meine persönliche Empfehlung nicht mehr als 500ml Light-Getränke am Tag zu konsumieren.

Liebe Grüße ~

Alex

Studien:

  • Kontroverse Studie: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25231862
  • Diabetes und Glucose Intoleranz: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25831243
  • Magen Darm: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25440050 https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25831243
  • Metabolisches Syndrom: http://care.diabetesjournals.org/content/32/4/688
  • Ist Aspartam krebserregend (verschwörungstheorie)? Meta Studien sagen nein! https://www.cancer.gov/about-cancer/causes-prevention/risk/diet/artificial-sweeteners-fact-sheet#ref2

1 Kommentar

  1. Der Teil mit dem Acesulfam-K ist aus mehreren Gründen sehr dürftig:

    – alle Studien wurden mit Ratten bzw. Rattenzellkulturen durchgeführt. Es ist jedoch bereits aus anderen Studien bekannt, dass Tiere bezüglich der Insulinausschüttung anders als Menschen funktionieren, d.h. was bei einer Ratte eine Auswirkung auf das Insulin hat, muss dies nicht zwangsläufig beim Menschen haben.

    – Die erste Studie verwendete Injektionen, die zweite arbeitete mit isolierten Zellen im Reagenzglas, was beides kein Alltagsszenario darstellt

    – selbst wenn Studie 1 auf den Menschen bei oralem Konsum übertragbar ist, dürfte die Wirkung vernachlässigbar sein. Acesulfam-K erhöhte die Insulinausschüttung genauso stark wie dieselbe Menge an Zucker. Da sich die Acesulfam-K Menge in der Nahrung eher im Milligramm, als im Gramm Bereich bewegt, entspräche die Insulinreaktion also der Insulinreaktion auf weniger als 1 Gramm Zucker – bestimmt nicht der Killer…

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