Alle Informationen zu SARM LGD-4033

Für diejenigen, die mit dem Begriff SARM nicht vertraut sind, ist hier eine kurze Einführung. SARM ist die Abkürzung für „selektiver Androgenrezeptor Modulator“. Es handelt sich dabei um eine neue Klasse von Medikamenten, die entwickelt wurden, um die anabolen Vorzüge von Steroiden zu liefern. Allerdings sollen hierbei keine androgenbedingten, östrogenbedingten und häufig auch das Herz Kreislaufsystem betreffenden Nebenwirkungen auftreten. Das bedeutet, dass man sich keine Gedanken über eine unerwünschte Gynäkomastie, Wassereinlagerungen, Prostataprobleme, Haarausfall, Akne, ölige Haut oder Ähnliches machen muss. Abhängig von der verabreichten Dosierung besitzen viele SARMs sogar eine geringere Auswirkung auf die Hoden-Hypothalamus-Hypophysen Achse. Das bedeutet, dass auch die natürliche Testosteronproduktion weniger beeinflusst wird. Infolgedessen ist die Absetzphase (PCT) häufig ein Kinderspiel.

Anadrin

Bis zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Artikels sind drei SARMs auf dem Markt aufgetaucht. Darunter war Anadrin der Erste. Zusätzlich zu seinen recht schwach ausgeprägten anabolen Eigenschaften war Anadrin unakzeptablel androgen. Aus diesem Grund betrachteten viele diesen Wirkstoff als Fehlschlag im Bereich der SARM Entwicklung.Auch wenn Anadrin immer noch bei einigen Händlern erhältlich ist, besitzt es im Vergleich zu konventionellen Steroiden nur wenige oder überhaupt keine Vorzüge.

Ostadrin

Der nächste SARM war dann Ostarin. Er erreichte eine nennenswerte Beliebtheit im Bereich der Bodybuilding Gemeinschaft. Immerhin lieferte der Wirkstoff das, was diese Produktkategorie verspricht. Dabei gibt es zudem nahezu keine kosmetischen Nebenwirkungen. Seit der Markteinführung von Ostarin befand sich die SARM Forschung und Entwicklung in gewisser Hinsicht an einem Punkt des Stillstandes – zumindest bis vor Kurzem.

LGD-4033

Dann erschien LGD-4033 auf der Bildfläche. Nachdem dieser Wirkstoff Phase I der klinischen Versuche abgeschlossen hatte, erwies sich LGC-4033 als gut verträglich und zeigte bei den Testpersonen keine ernsthaften unerwünschten Nebenwirkungen. Was die anabole Wirksamkeit angeht, demonstrierte LGD-4033 eine beeindruckende Wirkung. Beispielsweise stellte man eine signifikante Zunahme an Muskelmasse und Kraft innerhalb einer kurzen Zeitspanne fest. LGD-4033 war in jeder Hinsicht ein Erfolg und es gibt zahlreiche positive Erfahrungsberichte von Anwendern, seitdem dieser Wirkstoff auf dem Peptidmarkt erhältlich ist.

Die Studie

Um einen besseren Überblick darüber zu bekommen, welche Wirkungen LGD-4033 entfaltet, möchte ich einen Blick auf die Highlights der ersten Runde der klinischen Untersuchungen werfen. An der Studie nahmen 8 männliche Probanden (von denen 6 den Wirkstoff und 2 ein Placebo bekamen) teil und jeder Proband bekam eine andere Dosis LGD-4033. Die verabreichten Dosierungen lagen bei 0,1 mg, 1 mg, 5 mg, 10 mg, 15 mg und 22 mg pro Tag. Der Testzeitraum betrug 2 Wochen, während dem Sicherheit und Verträglichkeit bewertet wurden.

Bei einem derartigen Test sind die Auswirkungen anaboler androgener Steroide auf Marker der Herz-Kreislauf Gesundheit wie Hämatokrit Wert, Blutdruck, Hämoglobin und Blutfettwerte entscheidend. Schließlich sollte jeder eine gute Herz-Kreislauf Gesundheit aufrechterhalten wollen. Allerdings rufen anabole androgene Steroide häufig eine Erhöhung all dieser Marker hervor. Gerade deshalb stellt die Entwicklung von SARMs für Wissenschaftler eine Priorität dar.

LGD-4033 auf dem Prüfstand

Glücklicherweise besteht LGD-4033 diesen Test mit Bravour und Studien zeigen, dass es zu keinerlei Veränderungen von Blutdruck, Hämatokrit Wert, Hämoglobin oder Blutfettwerten kommt. Es sollte jedoch erwähnt werden, dass bei Dosierungen oberhalb von 5 mg pro Tag die HDL Cholesterinspiegel (gutes Cholesterin) unter den Standard Referenzwert fielen. Allerdings kehrten diese nach dem Absetzen des Wirkstoffes wieder auf den Normalwert zurück.

Die Auswirkungen von LGD-4033 auf die Testosteronspiegel variieren etwas stärker. So verblieben die Testosteronwerte bei Dosierungen unterhalb von 5mg pro Tag im Standard Referenzbereich (270-1070 ng/dl). Bei Dosierungen oberhalb von 5mg pro Tag dagegen, verringerten sich die Gesamttestosteronspiegel in den Bereich eines klinischen Defizits. Dies bedeutet jedoch nicht, dass LGD-4033 bei Dosierungen unterhalb von 5mg pro Tag keine Auswirkungen auf die Testosteronproduktion besitzt. Es bedeutet lediglich, dass dieser Dosierungsbereich verhindert, dass Probanden in den Bereich eines klinischen Defizits fallen.

Weitere Auswirkungen auf den Testosteronspiegel

In der Realtität bewirkt LGD-4033 eine lineare Reduzierung der Testosteronspiegel in allen Dosierungsbereichen. Dabei ist die Behauptung der Wissenschaftler, dass diese Reduzierung nicht statistisch relevant ist unbeabsichtigt irreführend. Schließlich bedeutet dies, dass die Testosteronspiegel einer Person von 800 ng/dl auf 350 ng/dl hätten fallen können. In diesem Fall wäre dieser massive Abfall der Testosteronspiegel aber einfach deshalb ignoriert worden , weil die Person nicht im Bereich eines klinischen Defizits (unter 270ng/dl) gelandet wäre. Diese Resultate sind jedoch immer noch signifikant besser als bei traditionellen anabolen androgenen Steroiden.

Außerdem ist LGD-4033 anders als die meisten oralen Steroide nicht methyliert. Deshalb weist es auch nicht die Lebertoxizität auf, die bei methylierten anabolen androgenen Steroiden typischerweise vorhanden ist. Eine Bestätigung hierfür lieferte eine Untersuchung, in deren Rahmen die Wissenschaftler die Leberfunktion sowohl vor Studienbeginn, als auch nach der Hälfte der Studiendauer untersuchten. Hierbei wurde keine bedeutende Veränderung der Leberwerte festgestellt. Dementsprechend kann man diesen SARM längerfristig ohne Furcht vor Leberstörungen oder Leberschäden verwenden.

Weitere Auswirkungen

Bei den meisten Männern kommt es irgendwann im Leben zu einer Prostatavergrößerung und erhöhten PSA Werten. Sofern das unter Kontrolle ist, ist dies keine große Sache. Allerdings kann es ernst werden, wenn die Sache außer Kontrolle gerät. Steroide tragen zu diesem Problem bei, indem sie an Rezeptoren in der Prostata andocken und diese aktivieren. Dadurch wird eine Prostatahypertrophie gefördert und jegliche eventuell vorhandene Erkrankungen oder Probleme wie Prostatakrebs verschlimmert. Diejenigen, die bereits älter sind oder bereits unter Prostataproblemen leiden, werden froh sein zu hören, dass LGD-4033 keine Auswirkungen auf die PSA Werte besitzt. Grund hierfür ist der hohe Grad an Selektivität für die Muskeln gegenüber der Prostata und anderen Organen/Körpersystemen.

LGD-4033 besitzt außerdem eine antiresorptive Wirkung in den Knochen. Dadurch wird die Freisetzung von Mineralstoffen zurück in den Blutkreislauf verhindert. Besonders für Osteoporose Kandidaten ist dies ein entscheidender Vorteil. Auch Talgdrüsen, Kortisolspiegel und Herzfunktion (ECG) werden nicht beeinflusst.

Wie bei anabolen androgenen Steroiden sind auch die Zuwächse durch LGD-4033 dosisabhängig. Demzufolge kann der Anwender seine Dosierung an seine Bedürfnisse anpassen. Auch wenn sich Dosierungen von bis zu 22 mg pro Tag als sicher und effektiv herausgestellt haben, ist es schwer zu sagen, mit welchen Dosierungen Bodybuilder enden werden. Schließlich neigen die meisten dazu immer bis an die Grenzen zu gehen. Bei einer Halbwertszeit von etwa 30 Stunden ist eine einmal tägliche Einnahme für stabile Konzentrationen dieses Wirkstoffes im Blutkreislauf ideal.

Fazit

Zusammengefasst bewirkt LGD-4033 genau das, was ein SARM bewirken soll. Nämlich eine starke anabole Wirkung ohne signifikante externe oder interne Nebenwirkungen. Seine milde Natur macht diesen Wirkstoff ideal für Anfänger oder alle, die Gesundheitsrisiken minimieren wollen. LGD-4033 kann außerdem mit anabolen androgenen Steroiden und/oder anderen SARMs kombiniert werden, um dem Muskelwachstum einen weiteren Schub zu geben, ohne den Körper zusätzlich zu belasten.

Quelle:
http://www.ironmagazine.com/2014/examining-the-sarm-lgd-4033/

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